Yemisi Ogunleye hat im WM-Finale ihre persönliche Bestleistung um 62 Zentimeter gesteigert. Mit einer Weite von 20,19 Meter sicherte sich die Kugelstoßerin in Glasgow überraschend Silber. Drei Zentimeter trennten sie am Ende von der kanadischen Goldmedaillengewinnerin Sarah Mitton.
Enttäuscht war die deutsche Sportlerin deswegen aber nicht. Nicht nur, weil es die erste deutsche WM-Medaille in dieser Disziplin seit zehn Jahren war, ließ sie ihrer Freude vor der Kamera freien Lauf. Mit dem Vers der Tageslosung „Sei mutig und stark, denn der Herr, dein Gott, ist mit dir“ sei sie ermutigt in den Wettkampf gegangen.
Sie betonte, wie viel Kraft ihr der christliche Glaube gebe. Sie wisse, dass Gott einen Plan mit ihr habe und dass sie diesen Weg mit ihm gehen dürfe. Diese Gewissheit habe ihr geholfen, auch die schwierigen Phasen ihrer Karriere mit Verletzungen und Selbstzweifeln zu überwinden. „Alle Ehre sei Jesus!“, sagte die 25-jährige Sportlerin in die Mikrofone.
Die Sportlerin ist die Tochter eines nigerianischen Vaters und einer deutschen Mutter. Nicht nur Verletzungen und ein drohendes Karriereende prägten ihre Zeit als Sportlerin. Sie habe auch immer wieder rassistische Anfeindungen erlebt. Mit Hilfe ihres Glaubens könne sie sagen: „Ich bin gut, so wie ich bin. Ich bin geliebt, so wie ich bin.“
Ogunleye besucht die internationale Freikirche „Christ Gospel City“ in Karlsruhe. Dort singt sie auch im Gospelchor. Auf Nachfrage des Reporters stimmte Ogunley dann vor laufender Kamera das Lied „Be bold, be strong“ an, dessen Titel ihre Lebenseinstellung ausdrücke.