Zum 60. Mal finden in diesem Jahr die Internationalen Filmfestspiele in Berlin statt. Mehr als 3.900 Medienvertreter aus über 80 Ländern sind angereist, um sich vom 11. bis 21. Februar zum Thema Film auszutauschen und Filme zu prämieren. Im Wettbewerbsprogramm werden 26 Filme gezeigt, 20 davon konkurrieren im Berlinale Palast um den Goldenen und die Silbernen Bären.
Am Freitag (12. Februar) wird auf einer Leinwand die Welturaufführung der restaurierten Originalfassung von Fritz Langs Metropolis live aus dem Friedrichstadtpalast zum Brandenburger Tor öffentlich übertragen. Es wird außerdem eine Diskussionsveranstaltung zur Zukunft des Kinos geben. Gast und Redner der Festspiele ist unter anderem Star-Architekt Norman Foster.
Auch die evangelische und katholische Kirche sind wieder präsent. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz laden am Sonntag (14. Februar um 18 Uhr) zum Ökumenischen Empfang in das Haus der EKD am Gendarmenmarkt ein. Die Kulturbeauftragte der EKD, Petra Bahr, und der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst, werden Grußworte sprechen, teilte die EKD mit. Aus Anlass des 60. Berlinale-Jubiläums verleiht die Ökumenische Jury an diesem Abend einen Sonderpreis an den Publizisten und Medienwissenschaftler Thomas Koebner. Die Laudatio hält der Filmwissenschaftler und Autor Hans Helmut Prinzler.
Filme im Einklang mit dem Evangelium
Seit 1992 sind SIGNIS (Internationale Katholische Vereinigung für Kommunikation) und INTERFILM (Internationale Kirchliche Filmorganisation) an der Berlinale mit einer gemeinsamen ökumenischen Jury vertreten. Doch schon seit 1954 gibt es eine katholische, seit 1963 eine evangelische Jury. Die Ökumenische Jury vergibt ihren Hauptpreis für einen Film aus dem offiziellen Wettbewerb sowie je einen Preis in Höhe von 2.500 Euro für einen Erstlingsfilm aus der Sektion Panorama und einen Dokumentarfilm aus dem Programm des Internationalen Forums des Jungen Films. Die Jury ehrt mit den Preisen Filmschaffende, die in ihren Filmen ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck bringen, das mit dem Evangelium in Einklang steht, oder die es in ihren Filmen schaffen, die Zuschauer für spirituelle, menschliche und soziale Werte zu sensibilisieren. Zur Jury 2010 gehören Philip Lee (Kanada), Markus Leniger (Deutschland), Ylva Liljeholm (Schweden), Egar Rubio (Mexiko), Alberto Ramos Ruiz (Kuba), Werner Schneider-Quindeau (Deutschland, Jurypräsident).
Gottesdienst für Berlinale-Besucher
Am Sonntag (14. Februar) wird um 10 Uhr ein Gottesdienst für Filmfans in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche gefeiert, der das Berlinale-Jubiläum zum Anlass nimmt, die Verbindungen von Kirche und Film zu reflektieren. Die Predigt hält Generalsuperintendent Ralf Meister. Der Gottesdienst wird im rbb kulturradio (UKW 92,4) übertragen.
Die evangelische Zeitschrift epd Film verleiht ihren Leserpreis in der Kategorie Bester Deutscher Film 2009 am Dienstag (16. Februar um 14 Uhr) im Rahmen des Empfangs des Landes Hessen in der Hessischen Landesvertretung.
Christen aus dem Filmgeschäft sind auch in diesem Jahr wieder eingeladen, am Mittwoch (17. Februar), zum Frühstück "Faith in Film Lounge" zu kommen. Im Café des Sony Centers am Potsdamer Platz treffen sich um 10 Uhr Christen unter dem Motto: "Turn on the Light". Das Treffen, das von Regisseur Christoph Silber ("Tatort", "Good bye Lenin") initiiert wurde, soll nach Angaben des Veranstalters zeigen, "dass es im Filmgeschäft mehr Christen gibt, als viele denken". "Auf einem Festival, das die Kultur stark prägt, sollte auch über den christlichen Glauben gesprochen werden", so Silber. Gastgeber der "Faith & Film Lounge" ist in diesem Jahr Markus Spieker, Korrespondent im ARD-Hauptstadtstudio und ehemaliger Filmstudent in Los Angeles. (pro)