Insgesamt haben sich seit Beginn des Wettbewerbs am 11. März 124 Gemeinden für die Auszeichnung beworben. Besonders beliebt sind Musik-, Jugendprojekte und Projekte zur Kirchenrenovierung. Viele dieser Projekte würden von Jugendlichen eingereicht, erklärte Stefan Hassels, Marketingleiter des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP). Denn die jungen Leute seien viel im Internet unterwegs und besonders offen für einen Wettbewerb dieser Art.
Als besonders kreatives Projekt nannte Hassels zum Beispiel das Videoprojekt der Katholischen Citykirche Wuppertal, die sich mit „Kath 2:30“ bewirbt. Die Gemeinde produziert Kurzfilme, die theologische Themen anschaulich darstellen und zu einer Auseinandersetzung mit den Themen anregen sollen. Die mylight-Jugendkirche Pforzheim habe sich mit einem Musikprojekt beworben, sagte Hassels. Bei „Rock the Church“ treten in der Pforzheimer Gemeinde einmal im Jahr christliche Rockbands aus ganz Deutschland auf. Das soll Jugendlichen Lust auf Kirche machen. Als ein weiteres herausragendes Projekt nannte Hassels die Flussschifferkirche zu Hamburg, die Gottesdienste in einem Kirchenschiff im Hamburger Hafen durchführt.
13.000 Euro für Gemeindeprojekte
Wer am Ende die Auszeichnung „Kirchengemeinde des Jahres 2013“ erhält, hängt jedoch zunächst ausschließlich an den Stimmen, die online für das jeweilige Projekt abgegeben werden. Die Aktivität der Gemeinde sei dabei auch nicht unwichtig, sagte Thorsten Spille, Verantwortlicher der Pressearbeit von chrismon. Die Gemeinden könnten zum Beispiel in der Lokalpresse für sich werben oder verstärkt Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Aus den 30 Gemeinden mit den meisten Stimmen wählt schließlich eine Jury die Gewinner aus, zu der unter anderem ZDF-Nachrichtensprecherin Gundula Gause und Diplom-Pädagogin Katharina Saalfrank gehören. Die Preise werden auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag am 2. Mai in Hamburg verliehen und sind mit insgesamt 13.000 Euro dotiert: Für den ersten Preisträger 5.000, 2.500 für den Zweiten und 1.000 Euro für den Drittplatzierten. Den Publikumspreis und ebenfalls 1.000 Euro erhält die Gemeinde, welche bis zum Ende des Wettbewerbs online die meisten Stimmen erhält. Schließlich gibt es noch sieben Förderpreise, unter anderem aus den Bereichen Musik, Diakonie und Kirchenrenovierung, die mit je 500 Euro dotiert sind. Die Förderpreise werden unabhängig davon verliehen, ob das Projekt unter den 30 beliebtesten war. Stattdessen geht es um besonderes Engagement im jeweiligen Bereich.
Die Versicherer im Raum der Kirchen (VRK) sponsern die Gewinne. Auch im vergangenen Jahr vergab chrismon den Preis für die „Kirchengemeinde des Jahres“. Damals gewann die St.-Sixti-Gemeinde in Northeim den ersten Preis für ihre Veranstaltungsreihe „sixti-acts“, bei der es unter anderem Angebote wie eine biblische Küche oder ein Forum für Wirtschaftsethik gab. (pro)