CDU-Politiker Bernhard Vogel gestorben

Der CDU-Politiker Bernhard Vogel ist tot. Der langjährige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz sowie des Freistaates Thüringen und bekennende Katholik starb im Alter von 92 Jahren. Dies bestätigte die CDU Rheinland-Pfalz am Montag.
Von Johannes Blöcher-Weil
Der CDU-Politiker Bernhard Vogel ist im Alter von 92 Jahren gestorben

Er war als einziger Politiker Ministerpräsident in zwei Bundesländern. Zudem war keiner länger in diesen politischen Ämtern als er. Jetzt ist der CDU-Politiker Bernhard Vogel mit 92 Jahren gestorben.

Vogel wurde 1932 in Göttingen geboren und wuchs durch die wissenschaftliche Karriere seines Vaters in Gießen und München auf. Nach Politik-Studium und Promotion prägte Bernhard Vogel über Jahrzehnte die deutsche Politik. Dabei spielte sein christlicher Glaube eine maßgebliche Rolle.

Der jüngere Bruder des SPD-Politikers Hans-Jochen Vogel war 1976 bis 1988 Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und 1992 bis 2003 Ministerpräsident von Thüringen. Seine politische Karriere für die CDU begann 1963 im Stadtrat von Heidelberg. Bereits 1965 zog er in den Bundestag ein. Sein Mandat legte er nieder, als er 1967 Kultusminister in Rheinland-Pfalz wurde.

ZdK- und Kirchentags-Präsident

Von 1971 bis 1988 war Vogel Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags. Als Helmut Kohl als Oppositionsführer nach Bonn wechselte, wurde Vogel Ministerpräsident in Mainz. 1988 trat er zurück, nachdem er die Wahl zum CDU-Landesvorsitzenden verloren hatte. Dazu wählte er die Worte „Gott schütze Rheinland-Pfalz!“.

1992 gelang ihm etwas in Deutschland bisher Einmaliges. Er wurde Ministerpräsident in einem anderen Bundesland. Bei der Landtagswahl 1999 gewann die CDU mit ihm die absolute Mehrheit. 2003 wurde Dieter Althaus sein Nachfolger. Vogel war lange Jahre im CDU-Bundesvorstand. Später stand er der Konrad-Adenauer-Stiftung vor.

Der christliche Glaube spielte in seinem Leben eine wichtige Rolle. Bereits seine Mutter war in zahlreichen konfessionellen Sozialorganisationen tätig. 1968 war Vogel selbst Präsident des 82. Deutschen Katholikentags in Essen. Von 1972 bis 1976 war er Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).

Brückenbauer zwischen Ost und West

Bei einer Predigt zum Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin wünschte sich Vogel viele Menschen, „die ihr Tun und Lassen an ihrer christlichen Überzeugung ausrichten oder es zumindest wollen“. Der CDU-Politiker galt als brillanter Rhetoriker mit verständlicher Sprache. Er war ledig, kinderlos und wohnte in Speyer.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz würdigte Vogel für seine Verdienste um Land und Partei. Er sei ein „Brückenbauer zwischen Ost und West“ gewesen, schrieb Merz auf der Plattform „X“ (ehemals Twitter). Die Union verliere „einen verdienten Christdemokraten und Ausnahmepolitiker, der das Gesicht der Bundesrepublik prägte“.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen