Von Herbst an sollen Trauungen homosexueller Paare in der methodistischen Kirche Großbritanniens möglich sein. Das haben die zuständigen Gremien der Religionsgemeinschaft am Mittwoch beschlossen. 254 Anwesende stimmten dafür, es gab 46 Nein-Stimmen.
Die Initiative „Dignity & Worth“ (Würde und Wert) hatte sich für die Änderung stark gemacht. 2019 hatte die Konferenz einen Bericht über Ehe und Beziehungen mit dem Titel „Gott vereint uns in der Liebe“ debattiert. Anschließend wurden die örtlichen Bezirkssynoden um eine Stellungnahme zu den vorläufigen Beschlüssen gebeten. Bei der aktuellen Konferenz in Birmingham signalisierten 29 der 30 lokalen Synoden ihre Unterstützung für die vorläufigen Resolutionen.
Die Aussprache mache das Bemühen der Kirchenvertreter deutlich, Spaltungen zu verhindern und entstandene Verletzungen zu heilen. Die Redner riefen dazu auf, unabhängig von der Entscheidung zur Einheit überzugehen. Es sei wichtig, diejenigen nicht auszugrenzen, die sich gegen die Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen in der Kirche aussprechen. Nach Bekanntgabe des Votums sprach Pfarrerin Sonia Hicks davon, dass „die Debatte in Gnade und gegenseitigem Respekt“ geführt worden sei. Auch in Zukunft wolle man sich im Gebet unterstützen und die Unterschiede respektieren.
„Dignity & Worth“ bezeichnete die Entscheidung als „monumentalen Schritt auf dem Weg zu Gerechtigkeit und Inklusion“. Die methodistische Kirche entstand als Reformbewegung zum Anglikanismus im 18. Jahrhundert in England. In Großbritannien hat sie rund 164.000 Mitglieder und ist damit die viertgrößte christliche Konfession im Vereinigten Königreich. Die größte Kirche, die anglikanische Church of England, erlaubt bislang keine gleichgeschlechtlichen Hochzeiten in ihren Kirchengebäuden oder durch ihre Priester.
In Deutschland legten die Methodisten im November 2020 einen jahrelangen Streit über den Umgang mit Homosexualität vorläufig bei. Im Ergebnis wird den Geistlichen und Gemeinden damit freigestellt, ob sie gleichgeschlechtliche Paare segnen.
Die entsprechende Beschlussfassung des Kirchenvorstandes für die rund 51.000 Mitglieder in Deutschland gilt vorläufig bis zur nächsten Zentralkonferenz, die voraussichtlich im November 2021 tagt. Ordinierten Geistlichen wurde Gewissensschutz garantiert und Gemeinden werde zugesichert, gleichgeschlechtlichen Paaren nicht automatisch kirchliche Handlungen gewähren zu müssen.
2 Antworten
Wenn meine Gemeinde so einen Mist machen würde, würde ich diese sofort verlassen und mit eine wirklich bibeltreue Gemeinde suchen. Aber diese Gefahr sehe ich nicht. Diese Leute müssen ja nicht in jeder Gemeinde „heiraten“ können, es gibt genug Gemeinden, wo das möglich ist, da ist der Bedarf mehr als gedeckt und die anderen tun gut daran, sich dieser zeitgeistlichen Missetat nicht hinzugeben. Toleranz bedeutet „aushalten, auch wenn es schwer fällt“. Mehr kann man von mir nicht erwarten, als echte Ehe kann ich das nicht akzeptieren.
Wird das Thema Homoehe zur Gretchenfrage aufgebauscht, oder ist es tatsächlich der Lackmustest der weltweiten evangelikalen Bewegung ? Fakt ist, die „Traditionellen“ sehen die Grundfesten des Glaubens erodiert und so trägt der Konflikt das Potenzial der Spaltungen in sich und meine Vermutung ist, sie werden kommen ! Nun erwähnt Paulus „denn es müssen auch Parteiungen unter euch sein, damit die Bewährten unter euch offenbar werden“. Wer sich mit dem Attribut „bewährt“ schmücken darf ist nicht näher definiert, aber ich breche mal eine Lanze für die Bibeltreuen, im Zweifelsfall sollte man am Wort Gottes festhalten und nicht dem Zeitgeist verfallen. Und hier verborgen ist der eigentliche Brandherd, welchen Stellenwert hat die Schrift in Zukunft bei den Frommen ? Wird die Bibel zum „Ratgeberbuch“ degradiert, oder hat Gott seinen Willen darin offenbart ? Diese zwei Lager lassen sich auf Dauer nicht zusammenhalten und so wird ein “ besser ein Ende mit Schrecken , als Schrecken ohne Ende“ wohl oder übel die Lösung sein !
Wahnsinn, dass auch die Freikirchen schon voll erfasst sind, der Konflikt eskaliert !