Harald Bretschneider wurde mitten im Zweiten Weltkrieg in Dresden geboren. Als Kleinkind erlebte er die Bombardierung der Stadt mit. Er erinnert sich noch daran, wie seine Mutter ihn aus einem zerstörten Haus zog und wie seine Schuhe am heißen Asphalt kleben blieben.
Dieses Erlebnis und noch weitere Erfahrung in seiner Jugend bestärkten ihn darin, sich für Frieden einzusetzen – in der DDR, während des Kalten Krieges und bis heute. Er verweigerte den Wehrdienst, dafür blieb ihm ein Architekturstudium verwehrt. Stattdessen studierte er später Theologie, wurde Pfarrer und eine der führenden Persönlichkeiten der kirchlichen Friedensbewegung in der DDR. 1980 initiierte er die Aktion „Schwerter zu Pflugscharen“. Auf ein Vlies-Lesezeichen druckte er das Motiv des sowjetischen Künstlers Jewgenij Wutschetitsch – ein muskulöser Schmied, der ein Schwert zu einem Pflug umschmiedet. Dazu das Zitat vom biblischen Propheten Micha.
Vor allem die Jugend im Land trug diese Botschaft in die Gesellschaft. Die Staatsführung der DDR sah darin eine Wehrkraftzersetzung und machte regelrecht Jagd auf das Motiv. Doch Bretschneider ist sicher, dass damit ein geistiger Grundstein für die friedliche Revolution gelegt wurde. Noch vor dem Mauerfall konnte er 1989 auch das Konzept eines zivilen Wehrersatzdienstes als Pilotprojekt umsetzen – eine Idee, die er schon zu seiner eigenen Wehrdienstzeit in den Sechzigerjahren verfolgt hatte – damals noch vergeblich.
Im Podcast berichtet der 80-jährige Bretschneider von seinem Einsatz für den Frieden in einer militarisierten und politisierten Diktatur, seiner Idee hinter „Schwerter zu Pflugscharen“ und warum er das Motiv angesichts des Ukraine-Kriegs neu aufgelegt hat.
8 Antworten
„Schwerter zu Pflugscharen“ machen ist immer gut. Realität wird die Aussage des Propheten Micha aber erst im Tausendjährigen Friedensreich nach der sichtbaren Wiederkunft Jesu Christi am Ölberg in Jerusalem.
Warum dauert das Friedensreich nur tausend Jahre?
Weil es so in der Bibel steht! Offenbarung 20, 1-6. Friedensreich deshalb, weil in diesen 1000 Jahren der Satan gebunden ist, machtlos ist. Verse 2+3.
In der Bibel steht auch, das man Knaben körperlich misshandeln soll.
Ergänzende Parallelstelle zu Offb 20: siehe Jesaja 11, 5-9.
Die Einstellung von Jo146 entbindet dann ja auch von jeglicher Aktivität, weil: Es wird ja eh erst mit der Wiederkunft Christi Frieden geben.
Jesus hat uns aufgetragen jetzt und hier Frieden zu schaffen!
Richtig, aber hier ist der weltweite Frieden, das 1000jährige Friedensreich gemeint. Persönlich ist es uns immer aufgetragen, Frieden zu stiften wo immer möglich.
Und auch heute muß man sich als „Lumpenpazifist“ bezeichnen lassen, wenn man für den Frieden ist.
https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/ukraine-krieg-der-deutsche-lumpen-pazifismus-kolumne-a-77ea2788-e80f-4a51-838f-591843da8356