Bono fordert mehr Ehrlichkeit in christlichen Songs

In der neuen Dokumentation „The Psalms“ erzählt der U2-Popstar Bono ausführlich von seiner Liebe zur Bibel – und warum er eine bestimmte Übersetzung besonders schätzt. Mit moderner christlicher Musik geht er dagegen hart ins Gericht.
Von PRO
Bono und Pastor Eugene Peterson freundeten sich über die gemeinsame Liebe für die Bibel an
Der irische Popstar Bono, der eigentlich Paul David Hewson heißt, ist ein großer Fan der Bibel, besonders vom Buch der Psalmen. Die Psalmen haben ihn sein gesamtes Leben spirituell begleitet und stellen eine stetige Quelle der Inspiration für seine Gruppe U2 dar. Das erzählt Bono in der neu veröffentlichten Dokumentation „The Psalms“. Für ihn stehen die Psalmen für die gesamte Palette der menschlichen Emotionen: Wut, Irritation, Traurigkeit und Seligkeit. Allerdings kann der Popstar wenig mit zeitgenössischer christlicher Musik anfangen. Er wünscht sich von den aktuellen Musikern eine Rückkehr zu den rohen und ehrlichen Gefühlswelten, um die es seiner Meinung nach in den Psalmen geht: „Der Psalmenschreiber ist brutal ehrlich, wenn es um die überschäumende Freude, aber auch die tiefe Trauer geht, die ich verspüre.“ Er fragt sich deshalb häufiger, warum Kirchenmusik nicht so emotional aufwühlend sei.

Freundschaft wegen Bibelübersetzung

In der 20-minütigen Dokumentation „Die Psalmen“ von Fuller Studio führt Bono ein längeres Gespräch mit dem Pastor Eugene Peterson über die Bibel. Peterson erlangte Aufmerksamkeit für eine Bibelübersetzung in moderne Sprache („The Message“), die im Jahr 2002 erschienen ist und eine Auflage von 17 Millionen Exemplaren hat. Der Film zeigt die Freundschaft der beiden und wie sie über die Bibel zueinander gefunden haben. Bono war zuallererst Fan von Petersons Übersetzungsarbeit. Der hatte noch nie vom Popstar gehört. Aber ein Student machte ihn auf ein Rolling-Stone-Interview mit Bono aufmerksam, in dem der Ire von Petersons Arbeit geschwärmt hatte. Peterson betont, dass er sich bei der Übersetzung der Psalmen so nah wie möglich an der originalen Bedeutung des Textes orientiert hätte: „Es ist nicht weich, nett oder schön, aber immer ehrlich.“ In der heutigen Gesellschaft sei Ehrlichkeit ein schwer zu erreichendes Gut. Bono kann ihm nur zustimmen. Der Popstar sieht heutzutage viel Verlogenheit in christlichen Künsten wie der Musik. „Ich würde es lieben, wenn Menschen durch unsere Gespräch dazu inspiriert würden, schöne Gospelsongs über ihre missglückte Ehe oder den Frust mit der Regierung zu schreiben“, sagte Bono. Denn genau das wolle Gott von den Menschen – die Wahrheit. Auch wünscht sie Bono mehr Realismus von heutigen Christen. Das gelte sowohl für das Leben als auch die Musik. (pro)
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