Das Bistum Limburg hat einen neuen Bischof: Am Sonntag ist Georg Bätzing im Dom von Rainer Maria Kardinal Woelki in sein Amt aeingeführt worden. Damit endet eine zweijährige Sedisvakanz, die durch den Amtsverzicht von Franz-Peter Tebartz-van Elst eingeleitet wurde. Tebartz-van Elst hatte wegen Kritik an seinem Führungsstil und ausufernder Kosten beim Umbau des Diözesanen Zentrums Sankt Nikolaus in Limburg seinen Amtsverzicht angeboten, den Papst Franziskus im März 2014 angenommen hatte.
Bätzings Wahlspruch lässt erkennen, wo im Bistum der Schuh drückt. Der 55-Jährige hat sich den Wahlspruch „Congrega in unum – Führe zusammen“ gegeben. Er soll zum Leitwort für den Dienst im Bistum werden. Bätzing ließ auch in seiner Ansprache erkennen, dass ihm um Versöhung in seinem Bistum gelegen ist. „Heute bin ich ganz erfüllt von Frieden und vom Vertrauen auf den Geist des Herrn, der die Hoffnung schenkt. Hoffnung auch darauf, dass Versöhnung wachsen kann zwischen den Menschen dieser Diözese und ihrem früheren Bischof“, sagte Bätzing.
In einem Beitrag der „Landesschau aktuell“ des Südwestrundfunk (SWR) vom Sonntag nimmt Reporterin Konstanze Bringen dem Bischof ab, dass der „nahe bei den Menschen sein möchte.“ Bätzing sei ein ganz anderer Typ als sein Vorgänger, erklärt Bringen in dem Fernsehbeitrag. Die Erwartungen an den neuen Bischof seien riesig. Tebartz-van Elst habe viel Vertrauen verspielt „mit seiner Prunksucht, mit seiner Geldverschwendung.“ Nach Angaben der Landesschau war auch der Vorgänger Bätzings eingeladen, habe aber bevorzugt, nicht mitzufeiern.
Die Frankfurter Neue Presse schreibt am Montag, dass der Bischof nur „zwei einfache, kurze Sätze“ benötigt habe, „um die Menschen für sich einzunehmen“. Nach dem Zuruf „Da bin ich. Da habt Ihr mich“ sei im Dom Beifall aufgebrandet – das geschah mehrere Male während des Weihgottesdienstes. Als Bätzing „seinen in Ungnade gefallenen Vorgänger Tebartz-van Elst in der Hoffnung auf Versöhnung“ ansprach, habe sich keine Hand geregt, berichtet die Zeitung auf ihrer Internetseite.