Daniel Böcking erhielt am Mittwoch bei einer Festveranstaltung in der Berliner St. Matthäuskirche den Goldenen Kompass des Christlichen Medienverbundes KEP für sein Buch „Ein bisschen Glauben gibt es nicht: Wie Gott mein Leben umkrempelt“. Damit würdigt der Verein nach eigenen Angaben die „ehrliche, wertschätzende und respektvolle Weise“, in der sich der Bild-Journalist zum christlichen Glauben äußert. „Es gehört eine große Portion Mut dazu, sich öffentlich und in einem säkularen Umfeld so deutlich zum Glauben zu bekennen. Daniel Böcking hat es gewagt – und damit viele Menschen ermutigt“, erklärte der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, Christoph Irion, die Entscheidung.
Der Politikredakteur bei der Zeitung Die Welt, Till-Reimer Stoldt, lobte in seiner Laudatio auf Böcking dessen nüchterne Ehrlichkeit: „Du hast darauf verzichtet, dein Buch in ein Traktat zu verwandeln. Das ehrt dich, macht deine Geschichte glaubwürdig.“ Böcking selbst erklärte, der Preis zeige ihm einmal mehr, was alles Tolles passieren könne, wenn man sich ehrlich zu seinem Glauben äußere.
Glaube im Gespräch – auch bei KIKA
Der Christliche Medienverbund KEP verleiht alle zwei Jahre den Medienpreis Goldener Kompass an Medienschaffende, die Beispiele glaubhaft gelebten Christseins vorbildlich darstellen oder Beiträge veröffentlichen, die Zuschauer, Hörer und Leser dazu motivieren, sich neu mit der Bibel auseinanderzusetzen und dazu beitragen, dass christlicher Glaube und Kirche im öffentlichen Gespräch bleiben. Der Christliche Medienverbund KEP gibt auch das Christliche Medienmagazin pro heraus.
Neben Böcking zeichnete der Christliche Medienverbund KEP auch ein Projekt des KiKA aus. Dessen Kinderserie „Schnitzeljagd – mit Christus um die Welt“ sei kreativ und zeichne ein differenziertes und auch für Kinder leicht verständliches Bild vom Glauben, hieß es zur Begründung. In der vierteiligen Produktion gehen die beiden Moderatoren Bernhard „Ben“ Blümel und Amy Mussul auf der ganzen Welt dem christlichen Glauben auf die Spur. Der Gründer des christlichen Kinderwerks „Die Arche“, Bernd Siggelkow, lobte die Serie in der Matthäuskirche als „überaus relevanten Beitrag, der den öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag unbestritten mehr als erfüllt“.
Journalisten erzählen persönlicher
Der Goldene Kompass geht außerdem an den Zeit-Autor Kilian Trotier und an die Hörfunk-Journalistin Jessica Brautzsch. Trotier veröffentlichte das Essay „Der Herausforderer“, in dem er seine Verbindung zu Jesus Christus erklärt. Brautzsch erzählte in ihrer crossmedialen Beitragsserie „Glaubenssache – von der Atheistin zur Christin“ auf MDR Sputnik, wie sie mit 28 Jahren zum christlichen Glauben fand. Mit einem Nachwuchsjournalistenpreis ehrte der Christliche Medienverbund KEP Valerie Schönian für ihren Blog „Valerie und der Priester“. Darin begleitet sie den Priester Franziskus von Boeselager und versucht, seinem Glauben auf den Grund zu gehen.
Der Goldene Kompass wurde zum 17. Mal vergeben. Frühere Preisträger sind unter anderem Moderator Günther Jauch oder Tatort-Kommissar Devid Striesow. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert, der Nachwuchsjournalistenpreis mit 1.500 Euro. Geschäftsführer Irion erklärte bei der Verleihung in Berlin, es sei eine neue Form des Geschichtenerzählens im Journalismus zu beobachten: „In der Generation Selfie finden wir auch im Journalismus immer mehr Texte und Produktionen, in denen die Autoren ganz persönlich über sich selbst sprechen. Über ihre Hoffnungen, Ängste, Zweifel, ihre Wut oder ungelöste Fragen, über ihre Suche nach Gott. Über ihren Glauben.“ Offen und ehrlich seien solche Beiträge oft und den Lesern, Zuschauern und Zuhörer auch deshalb nah, weil Letztere davon lernen könnten – ohne belehrt zu werden.
Von: Anna Lutz