Seit März ist die Plattform GoodBuzz mit sogenannten Listicles – das sind Artikel im Listenformat – online. Die Beiträge auf der Website, sowie über einen Instagram– und einen Facebook-Kanal behandeln Lebensfragen und geben Tipps aus christlicher Perspektive. Die Plattform wurde in den vergangenen zwei Jahren vom „Bibel Lab“ der Bibel TV Stiftung entwickelt.
„GoodBuz ist entstanden aus der Beobachtung: Junge Leute schauen kein Fernsehen. Wo werden sie über Medien, die sie auf Gott hinweisen, erreicht?“, erklärt BibelTV-Geschäftsführer Matthias Brender auf Anfrage von pro. Die Entwickler von GoodBuzz haben sich orientiert an dem amerikanischen Medienunternehmen BuzzFeed. „BuzzFeed-Gründer Jonah Peretti hat mit seinem Angebot halb Amerika erreicht. Der Inhalt war so gut, dass er von selber viral gegangen ist“, erklärt Brender. Das möchte GoodBuzz ebenfalls erreichen. Die Inhalte der Beiträge sollen so gut sein, dass sie sich im Internet viral ausbreiten. Untersuchungen hätten gezeigt, dass sich dazu „Listicels“ am besten eigneten. Dabei sei aufgefallen, dass Menschen sich zum einen für Unterhaltung interessierten, zum anderen „eine Offenheit bei den letztendlichen Fragen“ erkennbar sei. Viele Menschen wüssten jedoch nicht mehr, was das Christliche eigentlich sei. „Wir erklären das Christliche. Wir erklären es einfach, wir erklären es leicht zu lesen und ein bisschen unterhaltsam“, sagt Brender.
Vollgas bis Oktober
Jetzt wollen die Macher von GoodBuzz Leser mit Artikeln wie „8 simple Ideen, wie du Obdachlosen helfen kannst” oder „3 logische Fragen über Gott, die du kennen solltest“, junge Menschen, die sehr viel Zeit im Netz verbringen, mit relevanten christlichen Themen erreichen. Die Plattform möchte unterhaltsame, positive und bereichernde Inhalte in die sozialen Netzwerke und damit in das Leben der jungen Generation bringen. „Das ganze ist ein sehr offener Test“, sagt der BibelTV-Chef.
Bis Oktober soll das neue Angebot getestet werden, „mit Vollgas“, wie Brender sagt. Dann will BibelTV überlegen, wie mit dem Angebot weiter verfahren werden soll. „Es geht darum, einen neuen Ansatz zu probieren für die Zielgruppe, die etwas schwieriger zu erreichen ist, die alle christlichen Werke herausfordert.“ Brender will auch andere Wege gehen, sollte sich herausstellen, dass GoodBuz nicht der geeignete Ansatz ist, um junge Menschen mit christlichen Inhalten anzusprechen. „Wir sehen, dass wir bei BibelTV eine Herausforderung haben, mehr junge Leute zu erreichen und wollen daher neue Wege finden“, sagt Brender.
Den Ansatz, über Influencer-Marketing christliche Inhalte an die Zielgruppe zu transportieren, findet Brender „interessant“. Er begrüßt, dass die Kirche in dem Bereich aktiv wird. Die Idee stehe und falle mit den Menschen, die Inhalte authentisch weitergeben könnten. „In dem Sinn sind Menschen, die bereits bei BibelTV im Programm sind und das tun, auch Influencer.“ Joyce Meyer und Ulrich Parzany seien durchaus Influencer für die Gute Botschaft.
Von: Norbert Schäfer