„Mit Werten in Führung gehen“ – unter diesem Motto findet in Düsseldorf vom 26. bis 28. Februar der Kongress christlicher Führungskräfte als „Gipfeltreffen“ zum Thema Wirtschaft und christliche Werte im deutschsprachigen Raum statt. Erwartet werden rund 3.000 Teilnehmer – denen neben mehr als 200 Informationsständen zahlreiche Referate von bekannten Personen und 60 Seminare aus unterschiedlichen Themenbereichen geboten werden.
So sind unter den Rednern des diesjährigen Kongresses der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), Kanzleramtsminister Hermann Gröhe, der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, die katholischen Erzbischöfe Joachim Kardinal Meisner (Köln) und Reinhard Marx (München-Freising), der Benediktiner-Abtprimas Notker Wolf, die Unternehmer Claus Hipp, Heinrich Deichmann, Friedhelm Loh und Norman Rentrop sowie die Fernsehjournalisten Peter Hahne und Markus Spieker.
In den Referaten geht es nicht nur um Fragen wie „Sind christliche Unternehmer besser?“ oder zu ethischen Maßstäben des Marktes, sondern mehr noch um die Herausforderung, wie der Glaube Wirtschaft und Gesellschaft verändern kann. Denn das scheint gerade in Zeiten von Finanzkrise, Rezession und Schockmeldungen von den weltweiten Börsen das Thema zu sein, das nicht nur Christen bewegt. Das Finanzsystem der Banken und Geldmärkte hat zwangsläufig auch Einfluss auf das System Gesellschaft – wem das in den vergangenen Jahren nicht mehr bewusst war, der merkt dies spätestens jetzt.
Nachholbedarf in Sachen „Bibel und Business“
„Führungskräfte in Wirtschaft und Gesellschaft sind in solchen Zeiten besonders herausgefordert“, meint daher auch Horst Marquardt, Vorsitzender des Kongresses christlicher Führungskräfte, der von der Evangelischen Nachrichtenagentur idea in Zusammenarbeit mit der Firma tempus-Zeitplansysteme veranstaltet wird. „Sie werden mit den wirtschaftlichen Folgen des Abschwungs unmittelbar konfrontiert, sind dabei oft hilflos, müssen aber dennoch den Blick nach vorne richten, wissen, wo es lang geht, Visionen entwickeln, Vorbild sein und zum Handeln motivieren.“
„Keinen Grund zum Verzagen haben Führungskräfte, deren Mut und Optimismus aus dem christlichen Glauben gespeist wird“, so Marquardt weiter, der für einen an christlichen Werten orientierten Lebensstil wirbt: „Wer in Christus verankert lebt und arbeitet, der ist keiner Entwicklung hilflos ausgesetzt.“ Eine neue Orientierung an christlichen Werten und Tugenden, das wünscht sich Marquardt für das Jahr 2009. Dazu zählten mehr Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Transparenz, Fürsorge für die Mitarbeiter, Treue gegenüber Kunden und Vertragspartnern sowie gegenüber dem Gesetz, verantwortlicher Umgang mit Ressourcen, Fleiß und Sparsamkeit. Wie wichtig die menschliche Komponente „Vertrauen“ für das Funktionieren der Weltwirtschaft sei, gerade das habe die Finanzkrise vorgeführt. Der Glaube daran, dass andere Menschen ehrlich sind und ihr Wort halten, sei die Basis für jede Zusammenarbeit und für jedes Zusammenleben in einer Gesellschaft. Auch in diesem Sinne sei die Finanzkrise eine „Glaubenskrise“.
Manche Menschen in Führungsfunktion hätten, was ihr Werte- und Veränderungsbewusstsein angehe, einen großen Nachholbedarf, viele seien aber auch offen für eine kritische Selbstprüfung oder hätten sich bereits ganz bewusst dafür entschieden, dass sich „Business und Bibel“ nicht ausschließen müssen, so Marquardt weiter.
„20×09“: Junge Christen vernetzen
Erstmals findet im Rahmen des Kongresses in diesem Jahr eine besondere Veranstaltung für jüngere Teilnehmer statt, die sich die „Vernetzung“ auf die Fahnen geschrieben hat: „20×09“. Hinter diesem Kürzel steht das Konzept, neun Referenten jeweils 20 Minuten über ein zukunfsrelevantes Thema sprechen zu lassen. Der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der „Jungen Union“, Philipp Missfelder, etwa spricht über „Frieden“, „World Vision“-Geschäftsführer Christoph Waffenschmidt über „Hunger“ oder die Mode-Geschäftsfrau Sandra Trögl über „Fashion“.
Doch grundsätzlich soll es bei „20×09“ darum gehen, die Teilnehmer miteinander ins Gespräch zu bringen und Kontakte herzustellen. „Es wird höchste Zeit, dass junge Christen, die in den unterschiedlichsten Bereichen Verantwortung übernehmen, sich kennen lernen, sich gegenseitig motivieren und möglicherweise gemeinsame Projekte starten“, sagen denn auch die „20×09 „-Initiatoren, die TV-Hauptstadtkorrespondenten Markus Spieker und Thorsten Alsleben sowie Gaby Spieker, Managerin bei der KfW-Bankengruppe. „Immer mehr junge Christen wollen nicht einfach abwarten und zusehen, sondern mitgestalten und den Schöpfungsauftrag und die christliche Botschaft in die Waagschale werfen. Sie sehnen sich nach Orten der Begegnung, der Debatte und der Vernetzung. Diese Plattform wollen wir mit ’20×09′ bieten“, so die Veranstalter weiter.
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