Der langjährige CDU-Politiker Bernhard Vogel feiert am Montag seinen 90. Geburtstag. Er kam am 19. Dezember 1932 in Göttingen zur Welt. Durch die wissenschaftliche Karriere seines Vaters wuchs er in Gießen und München auf. Nach Politik-Studium und Promotion prägte Bernhard Vogel über Jahrzehnte die deutsche Politik. Dabei spielte sein christlicher Glaube eine maßgebliche Rolle.
Vogel war unter anderem Ministerpräsident in Thüringen und Rheinland-Pfalz. Während sein älterer Bruder Hans-Jochen Karriere in der SPD machte, begann Bernhard Vogels politische Karriere für die Christdemokraten 1963 im Stadtrat von Heidelberg. Bereits zwei Jahre später errang er das Direktmandat für den Bundestag. Dieses legte er nieder, als er 1967 Kultusminister in Rheinland-Pfalz wurde.
Mann der absoluten Mehrheiten
Von 1971 bis 1988 war Vogel Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags. Als Helmut Kohl als Oppositionsführer nach Bonn wechselte, trat Vogel dessen Posten als Ministerpräsident in Mainz an und regierte einige Zeit mit absoluter Mehrheit. 1988 trat er zurück, nachdem er die Wahl zum CDU-Landesvorsitzenden verloren hatte. Dazu wählte er die Worte „Gott schütze Rheinland-Pfalz!“. Auch sein Mandat legte er nieder.
1992 gelang ihm etwas in Deutschland bisher Einmaliges: Er wurde der erste und bisher einzige Politiker, der Ministerpräsident in zwei Bundesländern war. 1994 und 1999 wurde Vogel auch in den Thüringer Landtag gewählt. Bei der zweiten Landtagswahl 1999 errang die CDU sogar die absolute Mehrheit. 2003 gab Vogel das Amt – und das Mandat – aus Altersgründen an seinen Nachfolger Dieter Althaus ab.
Auf seinen politischen Einfluss gehen die Gründungen der Universitäten Trier-Kaiserslautern, die später geteilt wurde, und in Erfurt zurück. Vogel war auch im CDU-Bundesvorstand und in den Landesvorständen über mehrere Jahrzehnte prägende Kraft. Später stand er der Konrad-Adenauer-Stiftung vor, deren Ehrenvorsitzender er heute ist.
ZdK- und Kirchentags-Präsident
Der christliche Glaube spielte in seinem Leben eine wichtige Rolle. Bereits seine Mutter war in zahlreichen römisch-katholischen Sozialorganisationen tätig. 1968 war Vogel selbst Präsident des 82. Deutschen Katholikentags in Essen. Von 1972 bis 1976 war er Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).
Bei einer Predigt zum Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin wünschte sich Vogel viele Menschen, „die ihr Tun und Lassen an ihrer christlichen Überzeugung ausrichten oder es zumindest wollen“. Der CDU-Politiker gilt als brillanter Rhetoriker mit verständlicher Sprache. Er ist ledig, hat keine Kinder und wohnt in Speyer.
Eine Antwort
Herzlichen Glückwunsch, Herr Dr. Vogel, zu Ihrem 90. Geburtstag! Alles Gute Ihnen!