Zum 20-jährigen Bestehen des Großbordells Pascha sendete der WDR in seiner „Lokalzeit Köln“ ein Portrait über das Etablissement und seinen Betreiber Hermann Müller. Daraufhin reichte die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) der SPD aus Köln eine Programmbeschwerde ein. Die Hauptkritik der ASF konzentrierte sich auf den oberflächlichen Umgang mit dem Thema Prostitution und dass der Beitrag wie ein Werbefilm für das Bordell wirke.
WDR-Rundfunkrat und -Programmausschuss wiesen die Beschwerde zwar ab. Allerdings hat der WDR Verständnis für die Kritik, wie er am Freitag mitteilte. Laut einer Mitteilung sah auch der Rundfunkrat den Beitrag mit „deutlichen Schwächen“ behaftet. Vor allem eine Distanzierung oder die kritische Hinterfragung des Themas Prostitution habe gefehlt. Das Gremium erwartet von der verantwortlichen Redaktion in Zukunft eine Berücksichtigung der Kritikpunkte der ASF und wünscht sich keine Wiederholung. Für einen Verstoß gegen die Programmgrundsätze hätten die Kritikpunkte am Beitrag aber nicht ausgereicht. (pro)