Die Bischöfe warnten laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", dass syrischen Christen ein ähnliches Schicksal ereilen könnte wie irakischen Christen. Diese flohen nach dem Sturz Saddam Husseins 2003 außer Landes, da islamistische Gruppen die Macht übernommen hatten. Viele der Christen kamen damals nach Syrien. Die Bischöfe betonten, dass die syrischen Christen nun einen ähnlichen Beistand benötigten jene die irakischen Christen.
Die Aufforderungen, das Land zu verlassen, wiesen die Bischöfe indes zurück. Christen seien ein historische Teil der Bevölkerung Syriens. Sie würden Demokratie und Religionsfreiheit unterstützen. Unterschiedliche Religionen und Überzeugungen seien eine Bereicherung für das Land. In diesem Sinne forderten die Bischöfe die Konfliktparteien zu einem konstruktiven Dialog auf. Eine Bewaffnung der Kirchen, die das Assad-Regime betreibt, lehnten sie ab.
Auch die Konferenz lateinischer Bischöfe im arabischen Raum hat die Gewalt in Syrien verurteilt. In einem Brief vom 27. August an Guiseppe Nazarro, den katholischen Vikar in Aleppo, bekundeten sie ihre Betroffenheit von der Situation in Syrien. Sie forderten die internationale Gemeinschaft auf, einen "Weg des Dialogs" zwischen den Konfliktparteien zu finden.
Deutsche Politiker für Aufnahme syrischer Flüchtlinge
Inzwischen ist bekannt geworden, dass der Erzbischof der griechisch-katholischen Kirche, Jean-Clement Jeanbart, aus Aleppo in den Libanon geflohen ist, nachdem seine Kirche von Rebellen angegriffen worden war. Zuvor hatte er sich positiv zum Assad-Regime geäußert.
In Deutschland haben sich Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien dafür ausgesprochen, syrische Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen. Unbürokratische Hilfe sei dringend notwendig, betonte Maria Böhmer (CDU), die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung. Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Philipp Mißfelder, forderte, in erster Linie syrischen Christen Zuflucht zu gewähren. Vor einer Bevorzugung einzelner Gruppen hatte jedoch Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) gewarnt. (pro)