Beichtstühle sind nicht zwangsläufig aus Holz und stehen in Kirchen. Wer sich auf www.beichte.de klickt, hört nicht nur die Worte: „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.” Er kann auch per Mausklick beteuern, sein Verhalten wieder gut zu machen, sich zu bessern und versichern, dass er eine schlechte Tat bereut – um anschließend Gebete zu sprechen, die die Webseite vorschlägt. Die Seite ist nur ein Beispiel für Online-Beichtmöglichkeiten aller Art. Das Magazin Focus stellt einige in seiner aktuellen Ausgabe vor.
So bietet auch die App „Confession” die Möglichkeit, Sünden direkt zu bekennen. Die Macher versprechen einen „step-by-step-guide zum Sakrament” via Smartphone und Datensicherheit durch passwortgeschützte Profile. Ganz anders das Forum Beichthaus. Hier kann jeder öffentlich seine Sünde bekennen und kommentieren lassen. Ob die Posts immer ernst gemeint sind, ist zweifelhaft, dennoch weist der Focus darauf hin, dass sogar Papst Franziskus twittert, die Katholische Kirche sich dem Netz also öffne.
140.000 Smartphone-Nutzer hätten sich die App des Beichthauses mittlerweile heruntergeladen, 100 neue Beichten würden dort täglich bekannt, heißt es in dem Artikel. Hartmut Landwehr, der Programmierer von beichte.de, erklärt sein Konzept so: „Die Leute sitzen dann vor dem Apparat und denken darüber nach, was sie alles getan haben. Und so wird der Herr ihnen wohl vergeben.” (pro)