Auf Einladung der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung haben am Dienstag in München Experten die Situation von christlichen Flüchtlingen in bayerischen Notunterkünften erörtert. Auch dort war es zu Übergriffen auf christliche Flüchtlinge gekommen. Unter der Leitung von Ursula Männle, der Präsidentin der Hanns-Seidel-Stiftung, diskutierten Politiker mit einer Reihe von Verantwortungsträgern der bayerischen Flüchtlingsheime darüber. Unter ihnen waren sowie.
Erstmals hat die Hanns-Seidel-Stiftung mit dem 90-minütigen Fachgespräch, das ohne Öffentlichkeit stattfand, Vertreter unterschiedlicher Meinungen in der Frage, ob Repressalien gegen christliche Flüchtlinge in Notunterkünften religiös motiviert sind, gemeinsam an einen Tisch gebracht. An dem Gespräch nahmen auch der bayerische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Heinrich Bedford-Strohm sowie Markus Rode, Geschäftsführer der christlichen Hilfsorganisation Open Doors, teil. Die Organisation hatte im Mai auf Gewalt und Diskriminierung von Christen in Flüchtlingsunterkünften mit einer Dokumentation aufmerksam gemacht und damit das Thema ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gehoben. Im dem Bericht dokumentiert Open Doors mehr als 200 solcher Vorfälle und kommt zu dem Schluss, dass diese vornehmlich religiös motiviert sind.
Kritiker des Berichts sprechen hingegen überwiegend von „Einzelfällen“, die weniger auf eine religiöse Motivation zurückzuführen sind als etwa auf die spezfischen problematischen Lebensbedingungen in den Heimen. Der Bericht von Open Doors war wegen sachlicher Unschärfe, aber auch wegen des darin versteckten Vorwurfes an die Kirchen, sich nicht genügend solidarisch mit den verfolgten Glaubensgeschwistern zu zeigen, kritisiert worden. Viele Unterkünfte für Flüchtlinge haben kirchliche Träger.