Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, hat die Bedeutung Dietrich Bonhoeffers für die Evangelische Kirche hervorgehoben. In einem Interview des Christlichen Medienmagazins pro sagte er: „Dietrich Bonhoeffer ist für mich ein klares Beispiel, wie Frömmigkeit zum Engagement für die Welt führt.“ Und weiter: „Wer fromm ist, muss auch politisch sein.“ Bonhoeffer, der am 9. April vor 75 Jahren im Konzentrationslager Flossenbürg erhängt wurde, sei von einer tiefen Frömmigkeit geprägt gewesen, die mit einer starken Weltzugewandtheit einhergegangen sei.
„Kompromisslos einstehen für Christus“, so habe Bonhoeffer seinen Glauben verstanden. Eine klare theologische Grundlegung habe er „mit einem deutlichen politischen Engagement“ verknüpft. Er habe es verstanden, „jenseits seiner eigenen Klassenherkunft mit Menschen Kontakt aufzunehmen. Das hatte prägende Wirkung für die sozialethischen Konsequenzen seiner Theologie“, erklärte Bedford-Strohm.
Zentral sei etwa Bonhoeffers Satz: „Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist.“ Bedford-Strohm ergänzte: „Wir sagen heute: Wenn sie Kirche mit anderen ist.“ Die Liebe zu Gott sei untrennbar mit der Liebe zu den Menschen verbunden. Daraus folge für Christen auch der „Einsatz für andere, für die Überwindung der Not der anderen. Das bedeutet auch, für die Beseitigung der politischen Ursachen von Not.“
Das kostenlose Christliche Medienmagazin pro mit dem ganzen Interview erscheint am 15. April. Es kann online, per E-Mail oder telefonisch unter 06441/5667700 bestellt werden.
Von: Jonathan Steinert