In der ARD-Reportage „Unser Krieg? Deutsche Kämpfer gegen IS-Terror“ hat Reinhold Beckmann die Situation der Jesiden eindrücklich dokumentiert. Die religiöse Minderheit leide unter der brutalen Herrschaft des Islamischen Staats (IS). Entstanden ist ein 45-minütiges Stück, das in eine Welt aus Angst vor Kälte, Hunger und Terror blickt.
Reinhold Beckmann begibt sich in seinem neuen Format „#Beckmann“ auf die Suche nach der brutalen Bekämpfung der Jesiden. Im Dreiländereck Syrien, Irak und Türkei kämpfe eine „vergessene Gemeinschaft von Vertriebenen um ihr Überleben“. Er präsentiert dem Zuschauer zur besten Sendezeit im Ersten viel menschliches Elend und möchte wissen, wo IS-Opfer eine würdige Zukunft finden können.Für Islamisten gelten Jesiden als Ungläubige, die sie mit aller Gewalt vernichten möchten. In Deutschland besucht Beckmann Orte wie Bad Oeynhausen und Oldenburg, in denen viele deutsche Jesiden leben. Immer mehr von ihnen ziehen mit ihren irakischen Verwandten gegen den IS an die Front. Beckmann dokumentiert, wie aus deutschen Jurastudenten oder Gärtnern Kämpfer gegen die IS-Terroristen werden.
Sie wünschen sich einfach, dass es ihrem Volk wieder besser geht. Viele der 700.000 Menschen, die sich in den Norden des Iraks gerettet hätten, konnten bis vor wenigen Wochen nur aus der Luft versorgt werden. Nach wie vor bleibe die Angst, dass sich ein Selbstmordattentäter durch die Grenzkontrollen schmuggeln könne. Auch 600 der 30.000 IS-Kämpfer kämen aus Deutschland und wollten einen islamischen Gottesstaat nach den Maßgaben des 7. Jahrhunderts erreichen, erfährt der Zuschauer am Montagabend.
„Nicht möglich, dass so etwas im 21. Jahrhundert passiert“
Die Dokumentation zeigt das menschliche Elend in seiner ganzen Bandbreite. Kinder sind durch den Terror verstummt und traumatisiert, Frauen wurden vergewaltigt und die Menschen hausen in verlassenen Rohbauten: „Es ist schlimmer, als man es sich vorgestellt hatte“, bilanziert Beckmann, der auf seiner Reise von Songül Tolan, der Sprecherin des Zentralrats der Jesiden, begleitet wird.
Der Zuschauer sieht Schlachtfelder, auf denen Menschen blutig hingerichtet wurden und Menschen nach den Leichen ihrer Verwandten graben. Die IS-Kämpfer hätten vor nichts Halt gemacht, meinen die Jesiden, die ein solches Massaker im 21. Jahrhundert nicht für möglich gehalten hätten. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) erklärt in der Dokumentation, warum die Bundeswehr dort ohne förmliches internationales Mandat hilft.
Die Kämpfer des IS seien gut organisiert. Manche behaupteten, diese würden vor den Kämpfen unter Drogen gesetzt. Einige Hilfsorganisationen kümmerten sich um die psychologische Versorgung der Traumatisierten. Auch der Priester einer christlichen Hilfsorganisation kommt zu Wort. Aus seiner Sicht und der Sicht der Jesiden gebe es einen Wunsch: „Jeder sollte seine Religion frei ausleben dürfen im 21. Jahrhundert.“ (pro)
Die Beckmann-Sendung ist in der Mediathek der ARD verfügbar.
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