"Holy Flying Circus" – der "Heilige Fliegende Zirkus" – beschäftigt sich mit dem "Making of" von "Life of Brian" und den religiösen Protesten, die der Film verursachte. Im Vordergrund steht dabei eine kontroverse TV-Debatte, die 1979 in der britischen Talkshow "Friday Night, Saturday Morning" zwischen zwei Mitgliedern der "Pythons", John Cleese und Michael Palin, dem christlichen Journalisten Malcom Muggeridge und Bischof Mervyn Stockwood stattfand. Muggeridge bezeichnete den Film als obszön und einen armseligen Angriff auf die Christenheit. Im Wortgefecht warf Bischof Stockwood den Komikern von "Monty Python" vor, geistig minderbemittelt zu sein.
Film sei blasphemisch
In "Das Leben des Brian" wird der unscheinbare Brian zur gleichen Zeit wie Jesus geboren und durch Missverständnisse vom Volk als Messias verehrt. Mit schwarzem Humor wird das Leben Jesu auf die Schippe genommen. Bis zum Schluss, der im skurrilen Tod Brians bei einer Massenkreuzigung gipfelt, wird die Verwechslung nicht aufgeklärt. Weltweit haben sich religiöse Gruppen gegen den Film ausgesprochen. Christen und Juden sehen ihn als blasphemisch, weswegen zeitweise sogar die Ausstrahlung von "Life of Brian" verboten wurde. Bis Anfang 2009 war die Vorführung der Komödie auch im walisischen Dorf Aberystwyth untersagt. Darstellerin Sue Jones-Davies, die im Film Brians Freundin Judith spielt, gewann dort jedoch die Bürgermeisterwahl und setzte daraufhin die Aufhebung des Aufführungsverbots durch.
"Beste Komödie aller Zeiten"
Die Kritik an dem Streifen tat der Beliebtheit aber keinen Abbruch. Eine Umfrage des britischen Senders "Channel 4" wählte "Das Leben des Brian" 2006 zur "besten Komödie aller Zeiten". Die britische Fernsehzeitschrift "Radio Times" bestätigte den andauernden Erfolg 2007 mit einer Online-Umfrage, welche die Komödie zum "besten britischen Film aller Zeiten" kürte.
Das Abschlusslied im Film "Always Look on the Bright Side of Life" erlangte ebenfalls große Beliebtheit. "Monty Python"-Mitglied Eric Idle sagte 2007 in einem Interview, dass es zu den zehn meist gewünschten Begräbnisliedern der vergangenen 15 Jahren gehöre. Im Film ist es die musikalische Begleitung zur finalen Kreuzigungsszene. Brian, der immer noch für den Messias gehalten wird, hängt neben unzähligen anderen vermeintlichen Verbrechern am Kreuz, wo er auf seinen Tod wartet. Der junge Mann am Kreuz neben Brian versucht, die Stimmung mit dem genannten Lied aufzuhellen, denn "pfeifen hilft, die Dinge ganz anders zu sehen". Die Mitgekreuzigten stimmen singend und pfeifend mit ein: "Nimm das Leben immer nur von der heiteren Seite! Das Leben ist ziemlich sinnlos, und der Tod hat das letzte Wort." Offensichtlich gibt es in dieser Geschichte keine Auferstehung…
Laut der britischen Tageszeitung "The Guardian" will BBC4 das 90-minütige Comedy-Drama in diesem Herbst ausstrahlen. (pro)