Die Profite aus Menschenhandel werden auf jährlich 32 Milliarden US-Dollar geschätzt. Etwa 2,4 Millionen Kinder, Frauen und Männer gelangen in die Hände von Menschenhändlern, circa die Hälfte von ihnen werden in die Prostitution verkauft. Jede fünfte Prostituierte in Europa stammt aus Rumänien. Vier von fünf der rumänischen Prostituierten gelten als Zwangsprostituierte. Deutschland zählt zu den größten Kunden, teilt der BR mit.
Der Themenabend beginnt um 22.10 Uhr mit dem preisgekrönten Spielfilm „Operation Zucker“ (Wiederholung 0.40 Uhr, 24.11.). Darin geht es um Kinderhandel und um ein deutsches Bordell für Pädophile. Die Hauptdarstellerin Nadja Uhl sagte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: „Ich als normale deutsche Bürgerin war plötzlich damit konfrontiert, dass mir Menschen erzählten, es gibt in Berlin, direkt bei mir um die Ecke, einen großen Markt aufgrund der Armut in Osteuropa.“ Uhl fügte hinzu: „Ich bin ein Jahr lang geflohen. Da reagiere ich wie jeder andere: Lasst mich in Ruhe, das verkrafte ich nicht, ich bin Schauspielerin, keine Politikerin.“ Dann habe das Thema sie nicht mehr losgelassen. Mittlerweile fordere sie alle Menschen dazu auf, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
An den Film schließt sich die Reportage „Verkauft und versklavt. Vom Kampf gegen den Menschenhandel“ um 23.40 Uhr an. Der Regisseur Klaus Wölfle sucht nach den Ursachen des Kinder- und Menschenhandels und spricht mit Opfern. Es folgt um 0.10 Uhr eine weitere Reportage, „Verkaufte Kinderseelen“. Dafür drehten die Autorinnen in Rumänien und in Deutschland, sprachen mit minderjährigen Opfern, mit Insidern, verurteilten Menschenhändlern, Ermittlern und Mitarbeitern von Beratungsstellen. (pro)