Als er von der schrecklichen Nachricht erfuhr, saß Blake Bivens gerade alleine am Flughafen. Er hatte sich entschlossen, sofort nach Hause zu fliegen und nicht bei seinem Team zu bleiben, weil er sich um seine Familie sorgte. Morgens hatte er seine Frau Emily nicht erreicht, schon unzählige Male hatte er sie vergeblich angerufen. Im Fernsehen sah er, wie sein 19-jähriger Schwager von der Polizei verfolgt wurde.
Dann, so berichtete Bivens es vergangenen Sonntag in der River Church Danville in einem Livestream, loggte er sich auf Facebook ein. Die erste Schlagzeile, die er las: „Zwei Frauen und ein kleines Kind getötet“. Er habe sofort gewusst, dass es seine Familie gewesen sei, sagte Bivens. Mitten auf dem Flughafen habe er angefangen zu schreien, auch wenn die anderen Menschen ihn irritiert angeschaut hätten. Es stellte sich heraus: Sein Schwager hat Bivens Schwiegermutter, Ehefrau und seinen 14 Monate alten Sohn mutmaßlich getötet.
Auf dem Flug nach Hause starrte Bivens ununterbrochen auf den Vordersitz. „Ich dachte mir: Das kann nicht passiert sein“. Er brach zusammen, weinte. Der schrecklichste Moment seines Lebens sei gewesen, als er das Zimmer seines Sohnes betreten habe, den er auf dieser Erde nie wieder sehen würde. „Nichts wird sich jemals so schlimm anfühlen wie an diesem Tag. Aber ich weiß, dass ich ihn wiedersehen werde.“
Auf die Frage des Pastors, was Bivens in dieser schweren Zeit Trost gegeben habe, antwortete der Baseballer: „Der größte Trost für mich war, dass ich weiß, wo meine Familie nun ist. Sie ist jetzt in den Armen von Jesus und sie wartet auf mich.“
Neulich habe Bivens im Johannesevangelium, Kapitel 16, Vers 35 gelesen. Darin steht: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Dieser Vers habe einen Schalter in seinem Herzen umgelegt. „Ab diesem Moment wusste ich, dass mich diese Erfahrung nicht besiegen wird.“ Seitdem würde er dem Teufel bildlich ins Gesicht lachen: „Der Feind dachte, er hätte gewonnen. Aber in Wahrheit hat er nur einen schlafenden Riesen geweckt.“ Statt sich entmutigen zu lassen erzähle er nun seine Geschichte, um damit seinen Glauben zu bekennen.
Von: Nicolai Franz