Baerbock bedauert Entfernung von Kreuz – Kirche übt Kritik

Aus Rücksicht auf die Teilnehmer des G7-Außenministertreffens in Münster wurde ein mehr als 500 Jahre altes Kreuz entfernt. Während Kirchenvertreter und Muslime scharfe Kritik am Vorgang üben, bedauert Außenministerin Baerbock die Entfernung.
Von Martin Schlorke
Annalena Baerbock

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Entscheidung des Auswärtigen Amtes bedauert, während des G7-Treffens in Münster ein mehr als 500 Jahres altes Kreuz am Tagungsort entfernen zu lassen. „Das war keine bewusste Entscheidung, erst recht keine politische Entscheidung, sondern offensichtlich eine organisatorische Entscheidung“, sagte Baerbock.

Sie selbst hätte das Kreuz nicht wegräumen lassen und habe erst am nächsten Tag vom Vorgang erfahren.

Kirchen üben Kritik

Als „vollkommen unverständlich, ja am Rande einer Groteske“ bezeichnete die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, den Schritt des Außenministeriums.

Das Bistum Münster nannte die Entfernung des Kreuzes „nicht nachvollziehbar“ und kündigte an, sich bei der Bundesregierung beschweren zu wollen.

Der Friedenssaal im Münsteraner Rathaus hat große historische Bedeutung. Dort wurde der Westfälischen Frieden verhandelt, der den Dreißigjährigen Krieg in Europa beendete.

Unverständnis äußerte deswegen auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek. Mit Verweis auf den Westfälischen Frieden gehe auch die Beschäftigung mit dem Christentum und vor allem der Kirche und Aufklärung jener Zeit einher. „Eingedenk dessen kann die Konklusion dann nicht das Abhängen des Kreuzes sein, angeblich wegen Gefühlen anderer“.

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13 Antworten

    1. Nicht unbedingt und auch nicht alle.
      Ich kenne mindestens einen, der sich allerdings selbst als bekennder(?) Christ „outen“ sollte.

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      1. „der“ oder „die“ sich outen sollte? Meinen Sie Frau K.G.-E. von den GRÜNEN? Die gehörte doch zur EKD, wenn ich mich nicht täusche…Aber bekennende Christin??

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  1. Dass sie in der Form jetzt Stellung genommen hat zu der Kreuzesentfernung in Münster finde ich gut – nur, es kommt eben zu spät! Es hört sich dann so pro-forma an.

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  2. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek:
    „Eingedenk dessen kann die Konklusion dann nicht das Abhängen des Kreuzes sein, angeblich wegen Gefühlen anderer“.

    Lese ich das richtig?
    Selbst der Vorsitzende des ZMD kritisierte das „Abhängen“?
    Wenn das so ist: Über die Religionsgremzen hinweg:
    Respekt!

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  3. „Das war keine bewusste(?) Entscheidung, erst recht keine politische Entscheidung, sondern offensichtlich eine organisatorische(?) Entscheidung“
    Was sollen diese wirren Worte wohl bedeuten???

    Selbst die Muslime haben hier erkannt, dass es dem gesellschaftlichen Frieden und der Akzeptanz unterschiedlicher Weltanschauungen nicht dient, wenn aus angeblicher „Toleranz“ die Symbole der Christen als „unerwünscht“ nun entfernt würden.
    Unterdrückung christlicher Symbolik unter dem Namen der „Toleranz“ – wie widersinnig ist das denn?

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  4. Im christlichen Abendland kritisieren jetzt schon Muslime das Entfernen eines Kreuzes…. verkehrte Welt….

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  5. Eben!
    Deshalb ja mein Kommentar oben.

    Ich habe sowieso das unbestimmte Gefühl, daß sich einiges ändern wird.
    Vieles davon zum Nachteil.
    Ich erkenne immer mehr:
    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/Matth%C3%A4us24%2C5

    Nebengedanke:
    Einer davon ist der „Glaube“, das eine undurchdachte, menschenunwürdige Digitalisierung unsere gesellschaftlichen Probleme lösen wird.
    Wichtig ist jedoch, gerade bei Digitalisierung: „Privacy by Design“.

    (Das folgende darf gern von der Red. vor Veröffentlichung entfernt werden. aber: Bitte beachten.
    Bei der Gelegenheit fällt mir auf: @Redaktion: Traurig, aber wahr: Google-Analytics, Gravatar(?). Die Ausführung ist bei mir blockiert. – Gibt es kein EU- bzw. deutsches Produkt? )

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  6. „Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Entscheidung des Auswärtigen Amtes bedauert“

    Sie selbst hat ja als Außenministerin keinen Einfluß auf das Auswärtigen Amt.

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  7. @carvalho

    aus dem schon geschlossenen Faden „magnetische Felder …“:

    zu „Gen 7,2 oder Gen 7,9 – wie war es denn nun? [1 Paerchen oder 7 Paare in die Arche]“

    Ich war damals nicht dabei, aber wie so sollte es nicht so gewesen sein, wie es da steht? 7 Paerchen reine Tiere, 1 Paar unreine?
    Gen 7,9 beschreibt vermutlich den „Einsteige-Modus“ (Paarweise 1 weibliches, 1 maennliches; also keine homosexuelle Loewen ;-)) aber steht nicht im Gegensatz zu Gen 7,2?

    zu „Und woher wusste Noah um den Unterschied von “rein” und “unrein”?“

    Steht viell. in Gen 7,1 „Und Jehova sprach zu Noah …“? Oder halten Sie es nicht fuer moeglich, dass Gott zu Noah „gesprochen“ hat?

    zu „Und die Tiere erst?“

    Kann sich Gott Tieren verstaendlich machen oder nicht? Was meinen Sie? Vielleicht kam nur 1 Paar von den (aus Gottes Sicht) unreinen Tieren zur Arche, von den anderen aber 7 Paare?
    Kennen Sie weitere Bsp aus der Bibel, in denen Gott Tiere zu etwas gebracht hat? (Tip: Esel? Raben?)

    zu „Und wer “reizte” David [zur Volkszaehlung], Gott (2. Sam 24,1) oder Satan (1. Chr. 21,1)? Das ist doch ein Unterschied!“

    Das war doch schon bei Hiob so: Wer hat jetzt Hiob mit Leid geschlagen? Satan, selbstbestimmt? Gott durch Satan, zugelassen? Was heisst „zugelassen“ fuer Sie in der Konsequenz? Wer „war“ es dann?

    LG Joerg

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  8. Frau Baerbock ist eine Nebelkerzenwerferin, genauso wie es in den Foren welche gibt. Die machen aus dem Wort „Bibelkritiker“ das Wort „Bibelforscher“. Bibelkritik ist schlecht, Bibelforschung gut. Eine ganz geschickte Finte an anderer Stelle von gewissen Diskutanten. Blendern.

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    1. Herr Weber , da Sie ja in Ihrer unwiderstehlich dezenten Art mich meinen, ein ganz klare Antwort:
      Sie haben von der historisch-kritischen Bibelforschung keine Ahnung, das beweisen alle Ihre Posts. Von der Bibel übrigens verstehen Sie auch nicht viel. Sie wissen noch nicht einmal, was „Kritik“ in diesem wissenschaftlichen Zusammenhang bedeutet. Sie maßen sich Urteile an über Sachverhalte, von denen Sie schlicht nichts, aber auch gar nichts verstehen. Angesichts dieser intellektuellen Physiognomie, lasse ich mir den „Blender“ von Ihnen gerne gefallen!

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  9. Zurückrufen, wenn man einen Fehler macht: bei der AfD ist es scheinheilig, bei Baerbock sollen wir es toll finden? Und was soll das mit organisatorischer Entscheidung? Auch die sind in der in der Politik immer politisch. Auch diese Aussage lässt ein schlechtes Licht auf Frau Baerbock fallen

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