Geht es um religiöse Gewalt, liegt der Fokus meist auf dem Islam – oder der Geschichte des Christentums. Doch auch Buddhisten und Hindus verüben im Namen ihres Glaubens Gewalttaten, erklären Experten der Universität Münster.
Auch als friedliebend wahrgenommene Religionen wie der Buddhismus unterdrücken Minderheiten
In Indien habe der Buddhismus den Dauerkonflikt mit dem Hinudismus nicht überlebt, schreiben drei Experten vom Exzellenscluster „Religion und Politik“ der Universität Münster am Montag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Gerd Althoff, Thomas Bauer und Perry Schmidt-Leukel geben in ihrem gemeinsam verfassten Beitrag einen Überblick über die Geschichte unterschiedlicher Religionskonflikte.
Auch in Sri Lanka gebe es blutige Konflikte zwischen Hinduismus und Buddhismus, zwei Religionen, von denen im Westen eine „romantisierende Wahrnehmung“ herrsche. Obwohl in beiden Religionen Gewaltlosigkeit ein hohes Ideal sei, sei es dort zum Kampf zwischen Anhängern beider Religionen gekommen. In Thailand habe es Auseinandersetzungen zwischen Buddhisten und Muslimen gegeben.
Artikel bemüht Kreuzzüge als Beleg für Gewalt im Christentum
Als Beispiel dafür, dass auch im Christentum Gewalt zu finden sei, nennen die Autoren die Kreuzzüge und die Ketzerverfolgung oder die Judenpogrome, die im Auftrag oder mit Billigung der Kirche stattgefunden hätten. Es sei allerdings evident, dass die Kirchen heute eine friedliche und friedensstiftende Rolle angenommen hätten. „Damit scheint man, ob gewollt oder nicht, Muslimen vorzuhalten, dass Vertreter ihrer Religion heute die Fehler wiederholen, die Christen längst hinter sich gelassen hätten“, schreiben die Autoren.
Zum Islam merken sie an, dass die Terroristen der Gruppe Islamischer Staat (IS) mit dem klassischen Islam das machen würden, was Paul Pot mit den Lehren von Karl Marx getan habe. „Insofern haben Terror und Gewalt von Al Qaida und dem IS also sehr wohl mit dem Islam zu tun, auf den sie sich berufen“, stellen die Wissenschaftler fest. „Sie erklären aber auch – gegen alle Tradition – alle Muslime, die nicht der eigenen Gruppe angehören, zu ‚Ungläubigen‘.“ Vom klassischen Islam seien die Terroristen genau so weit entfernt, wie von dem Islam, der heute „von einer überwältigenden Mehrheit der Muslime“ geglaubt und gelebt werde. (pro)
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