Die pakistanische Christin Asia Bibi hat den französischen Staatspräsidenten Emanuel Macron getroffen. Macron habe Bibi eingeladen, in Frankreich zu leben, berichtete die Deutsche Welle. „Ich fühle mich geehrt“, kommentierte die Pakistanerin das Angebot des Präsidenten.
Im Vorfeld hatte es Spekulationen gegeben, dass Bibi in Frankreich Asyl beantragen könnte. Dazu ist es offenbar aber bisher nicht gekommen. Französischen Medien zufolge habe sie auf entsprechende Fragen nach dem Treffen ausweichend geantwortet. Sie wolle an ihre Kinder und ihre Gesundheit denken. Bibi war in Frankreich, um dort ihr Buch vorzustellen.
Zuerst Todesstrafe – dann der Freispruch
Asia Bibi lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern gegenwärtig in Kanada. Die pakistanische Christin war 2010 wegen angeblicher Blasphemie in Pakistan zunächst zum Tode verurteilt worden.
Anlass des umstrittenen Urteils war ein Streit mit muslimischen Frauen auf einer Farm in Ittanwali. Als Asia Bibi Wasser geholt hatte, hatten die muslimischen Arbeiterinnen von ihr verlangt, sich zum Islam zu bekehren. Ansonsten könnten sie das Wasser nicht trinken. Es entwickelte sich ein Streit, nach dem die Musliminnen Bibi vorwarfen, den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Bibi bestritt dies.
Im Oktober 2018 wurde die Christin vom Obersten Gerichtshof Pakistans freigesprochen, Anfang 2019 wurde das Urteil höchstrichterlich bestätigt. Im Mai 2019 reiste sie nach Kanada aus, wo der Rest ihrer Familie bereits auf sie wartete.
Von: Nicolai Franz