„Arte-Debatte“: „Brauchen wir das Christentum?“

Wieviel Christentum tut der Gesellschaft gut? Darüber diskutieren Prominente in der "Arte"-Sendung "Paris-Berlin, die Debatte". Kritik erntete die Folge schon vorab von der Zeitung "taz".
Von PRO

„Das Christentum feiert – zumindest scheint es so – ein spektakuläres Comeback“, schreibt der Fernsehsender „Arte“ in seiner Ankündigung der Sendung „Paris-Berlin, die Debatte“. „An Gott glauben gilt als chic, und päpstliche Messen ähneln riesigen Pop-Events.“ Ob das tatsächlich so ist, welche Konsequenzen eine solche Entwicklung haben könnte und ob sie positiv oder negativ zu bewerten ist, will Moderatorin Thea Dorn von ihren Gästen wissen.

Journalisten, Künstler und EKD-Mitarbeiter diskutieren

Eingeladen sind Petra Bahr, Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Philippe Val, Chefredakteur der Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“, Richard Wagner, Schriftsteller, und Wolfram Weimer, Chefredakteur von „Cicero“. Das Thema, schreibt „Arte“, sei nicht zuletzt wegen des Erstarken des Islams interessant, und fragt: „Was können die Europäer auf die Fragen, vor die uns der Islamismus stellt, erwidern?“

Der deutsch-französische Sender hat Vertreter beider Nationen eingeladen. Ein Fokus der Debatte soll deshalb auch auf den Unterschieden der beiden Staaten im Umgang mit der Kirche liegen: „Während die Franzosen das heilige Banner der Trennung von Kirche und Staat noch mühsam hochhalten, herrscht in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg ein breiter Konsens, dass die Kirchen zur politischen Landschaft dazugehören“, so „Arte“.

„taz“ findet Debatte überflüssig

Die Zeitung „taz“ kritisierte die Folge schon vorab. „Das Thema ist für 60 Minuten so groß, dass man es unterhaltsam nur zu fassen bekommt“, schreibt Philipp Gessler. Die Frage „Brauchen wir das Christentum?“ sei zudem überflüssig: „Denn natürlich kann man die Frage „Brauchen wir das Christentum?“ relativ einfach mit der Gegenfrage kontern: Brauchen wir die Erde? Theoretisch nicht, praktisch schon. Denn unser Denken und unsere abendländische Kultur sind so durchdrungen von der christlichen Tradition, dass es ziemlich müßig ist, sich damit zu beschäftigen, ob wir sie vielleicht nicht brauchten. Wir haben diese Tradition eben, und unser Leben wird noch lange davon geprägt sein. Es bleibt nur die Frage, wie dominant diese Tradition sein sollte, gerade im öffentlichen Leben.“ (PRO)

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