„Die Angst vor dem 3. Weltkrieg!“, so titelte unsere Lokalzeitung. So eine Schlagzeile braucht im Moment niemand, dachte ich sofort. Unsere Ängste müssen doch nicht noch zusätzlich angeheizt werden.
Angst ist kein guter Berater. Angst lähmt und macht mich handlungsunfähig. Das will ich nicht! Ich will aktiv bleiben. Aber was kann ich schon tun angesichts von Kriegen, Terror und Leid in der Welt?
Der Reformator Martin Luther hat einmal gesagt: „Christen, die beten, sind wie Säulen, die das Dach der Welt tragen.“ So eine Säule möchte ich sein.
Gebete verhallen nicht im Nirgendwo. Gott hört sie und greift ein. Ich habe für Menschen gebetet, dass sie ihre Einstellung ändern, es wagen, zu vergeben oder sich zu entschuldigen. Manchmal habe ich gezweifelt, doch ich wurde oft eines Besseren belehrt.
Sabine Langenbach ist Moderatorin, Referentin, Autorin und Dankbarkeitsbotschafterin. Für PRO schreibt sie die regelmäßige Kolumne „Das find ich gut“ über inspirierende, positive Nachrichten aus der Welt der Medien. Ihr Buch „Dankbar? Am liebsten immer!“ ist im Brunnen-Verlag erschienen, 128 Seiten, 14 Euro.
Jemand hatte mich mit seinen Worten tief verletzt. Ich war traurig und wütend, fühlte mich innerlich aufgerieben. Meiner Herzensfreundin erzählte ich von dem Vorfall und sie sagte: „Da beten wir sofort!“ Sie dankte Gott für seine Liebe, und dass er mir Wert und Würde geschenkt hatte. Kein Mensch kann daran etwas ändern. Nach dem Amen war es mir leichter ums Herz. Später merkte ich, dass die Wut auf die Person ebenfalls verraucht war, und nach und nach verschwand auch meine Traurigkeit.
Gott veränderte mein Fühlen und Denken zum Guten. Das gilt für jeden Menschen, auch für manche Mächtige dieser Welt, die Kriege heraufbeschwören und buchstäblich über Leichen gehen.
Deshalb bete ich für Menschen und für die aktuellen Entwicklungen in der Welt. Das heißt nicht, dass ich keine Angst mehr habe. Angst ist ein berechtigtes Gefühl. Selbst Jesus sagte zu seinen Nachfolgern: „In der Welt habt ihr Angst! Aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16,33)
Damit deutete Jesus an, dass er dem Tod ein Schnippchen schlagen würde. Er starb am Karfreitag, doch am Ostersonntag wurde er wieder lebendig. Auferstanden von den Toten. Danach kehrte er zu seinem Vater in den Himmel zurück und ist dort unser Fürsprecher. Seitdem ist er nicht mehr an Ort und Zeit gebunden und kann gleichzeitig allen Menschen nahe sein.
Wenn ich von Krieg, Terror, Verbrechen oder Klimakatastrophen höre, dann ist es normal, dass ich mich ängstige und sorge. Damit die Angst aber nicht mein Tun und Denken beherrscht, bleibe ich im Gespräch mit Gott. Er schenkt Frieden und Ruhe. Daraus ziehe ich meine Kraft und kann mit panikmachenden Schlagzeilen besser umgehen. Ich weiß den Einen an meiner Seite, der die Welt überwunden hat.
Kolumne von Sabine Langenbach bei PRO:
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