Angst unter Ägyptens Christen

Eine Reihe von Morden sorgt unter den koptischen Christen Ägyptens für Angst und Verunsicherung. Der jüngste Fall: Ein Arzt wurde in seiner Wohnung erstochen.
Von PRO
Die koptische „Hängende Kirche“ in Kairo. Für die christliche Minderheit in Ägypten beginnt 2017 blutig – so, wie 2016 endete.

In Ägypten hat es mehrere Morde an koptischen Christen gegeben. Bei der jüngsten Bluttat am vergangenen Freitag wurde ein koptischer Arzt in seiner Wohnung erstochen. Das berichtet der vatikanische Pressedienst Asianews. Der Arzt hatte als Chirurg in Asiut, rund 370 Kilometer südlich von Kairo, gearbeitet.

Bereits am 5. Januar wurde ein Ehepaar im Schlaf ermordet. Die österreichische Agentur Kathpress berichtet, es seien mehrere Verdächtige festgenommen worden, über das Motiv sei aber noch nichts bekannt.

Auf offener Straße erstochen

Am 3. Januar wurde ein Kopte in Alexandria ermordet. Yousef Lamai wurde auf offener Straße von einem mutmaßlichen Islamisten niedergestochen, der „Allahu akbar“ geschrieen haben soll, bevor er den Mord vor den Augen der Passanten beging. „Ich habe ihm immer wieder gesagt, er soll keinen Alkohol verkaufen, aber er wollte mich nicht hören“, schrie der Täter nach seiner Verhaftung laut der katholischen Nachrichtenagentur (KNA).

Die koptischen Christen erleben momentan ein Serie von Gewalt. Am 11. Dezember 2016 wurde in der Peter-und-Paul-Kirche, neben dem koptisch-orthodoxen Patriarchat in Kairo, ein Selbstmordattentat, verübt. 29 Menschen wurden dabei getötet und Dutzende verletzt.

„Jedes Mal, wenn ich dorthin gehe, habe ich Angst, das nächste Opfer zu sein“, sagte Adel Ishak, ein 30-jähriger Buchhalter, der drei der Opfer des Anschlages vom Dezember kannte. Der Vater eines der Opfer sagte gegenüber Asianews: „Letztlich war es mir möglich, die Angst zu überwinden. Jetzt gehe ich wieder zur Kirche.“ (pro)

Von: lre

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