Angebliche Beleidigung Mohammeds: Christin in Nigeria ermordet

In Nigeria ist eine junge Christin wegen angeblicher Kritik am Propheten Mohammed getötet worden. Westliche Organisationen sehen vor allem im Norden des Landes ein großes Risiko für Christen.
Von Martin Schlorke
Blut

Im nordwestlichen Bundesstaat Sokoto in Nigeria hat ein Lynchmob eine christliche Studentin ermordet und anschließend ihre Leiche verbrannt. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Demnach sollen dutzende muslimische Studenten die junge Frau gesteinigt haben.

Die Polizei kündigte am Donnerstag an, den Fall zu untersuchen. Mehrere Videos, die die Tat zeigen, will die Polizei nun auswerten. Zwei Verdächtige wurden bereits verhaftet. In den Videos ist zu sehen, wie die Studentin mit Steinen und Stöcken geschlagen und ihr Leichnam anschließen angezündet wurde.

Auslöser für den Lynchmord soll ein Eintrag der Christin in einer öffentlichen WhatsApp-Gruppe gewesen sein. Medienberichten zufolge war die Äußerung der Studentin als Beleidigung des Propheten Mohammed aufgefasst worden. Laut der Polizei hat die Schuldbehörde die Studentin zuvor in einem Sicherheitsraum versteckt. Der Mob habe sie jedoch gewaltsam aus dem Raum holen, sie töten und das Gebäude anzünden können.

In Nigeria kommt es regelmäßig zu Gewalttaten gegen Christen. Betroffen ist vor allem der mehrheitlich muslimische Norden des Landes. In vielen nördlichen Bundesstaaten gilt die Scharia, die für Gotteslästerung die Todesstrafe vorsieht. Open Doors listet Nigeria auf Platz 7 des Weltverfolgungsindex. Nach Angaben der Organisation sind neben der Scharia vor allem Terroristen von Boko Haram und des Islamischen Staates in der Provinz Westafrika eine Gefahr für Christen. In der Vergangenheit kam es jedoch auch regelmäßig zu Gewaltaktionen durch Fulani-Hirten.

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