Als langjähriger Präses stand Christoph Morgner 20 Jahre an der Spitze des Gnadauer Verbandes. Als der Theologe 1989 sein Amt antrat, hatte er diesen Posten zunächst für den westdeutschen landeskirchlichen Pietismus inne. Nach der Wiedervereinigung wirkte er bis 2009 noch als Chef des gesamtdeutschen Gemeinschaftsverbandes.
Morgner stammt aus der Nähe von Zwickau in Sachsen. 1958 siedelte er mit seinen Eltern nach Niedersachsen um. Zunächst machte er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und arbeitete zuletzt als stellvertretender Abteilungsleiter in einem Kaufhaus.
1968 begann er am Hermannsburger Pfarrvikarseminar der Hannoverschen Landeskirche Theologie zu studieren und setzte das Studium an der Theologischen Akademie in Celle fort. 1975 trat er als Vikar und dann als Pfarrer in den Dienst der Landeskirche ein.
Nachfolger von Kurt Heimbucher
14 Jahre war er Gemeindepfarrer in Uetze-Dollbergen in der Nähe von Hannover. In dieser Zeit war er ehrenamtlicher Vorsitzender des Hannoverschen Verbandes Landeskirchlicher Gemeinschaften. 1989 folgte er auf Kurt Heimbucher und stand dann bis 2009 an der Spitze der Dachorganisation der Gemeinschaftsbewegung in Deutschland, Österreich und der Niederlande.
1999 promovierte Morgner an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit einer Arbeit über „Geistliche Leitung als theologische Aufgabe“. Der Jubilar war Mitglied im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz und gehörte der EKD-Synode an. Von 1991 bis 2010 war er auch Vorstandsmitglied bei ProChrist.
Christoph Morgner ist verheiratet, hat drei Kinder und sieben Enkel. Der Theologe hat zahlreiche Bücher verfasst oder herausgegeben. Im Jahr 2011 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. Der Gnadauer Verband vertritt heute 90 Mitgliedswerke innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland.