„Die Praxis, dass Staat und Gesellschaft mehr Geld pro Kind für die außerhäusliche Kinderbetreuung investieren als Eltern gewährt wird, die durch eine eigene Vollzeitbetreuung selbst die Erziehung und Betreuung wahrnehmen, widerspricht den Verfassungsvorgaben und diskriminiert damit insbesondere den Berufsstand ‚Hausfrau und Mutter’”, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme. Wer Kinder vollzeitlich erzieht, soll deshalb künftig dafür bezahlt werden – mit jeweils 800 Euro pro Monat für das erste, zweite und dritte Kind und mit zusätzlich 400 Euro ab dem vierten Kind.
Um Familien zusätzlich zu fördern, wünscht sich die Allianz neben dem Ehegattensplitting auch ein Familiensplitting. Das Kindergeld soll erhöht werden und zwar auf das Existenzminimum – derzeit wären das 350 Euro. Außerdem will die Allianz, dass es ab dem Zeitpunkt der Empfängnis gezahlt wird. Stattdessen sollen Kindergärten und Kita-Besuche nicht länger bezuschusst und gänzlich von den Eltern gezahlt werden.
Rechtsbeistand für Ungeborene
Weiterhin schlägt der Dachverband der Evangelikalen vor, dass Eheschließungen mit 2.000 Euro pro Person gefördert werden. Durch ein Familienwahlrecht sollen Eltern auch für ihre Kinder abstimmen können. Ungeborene sollen einen staatlichen Rechtsbeistand erhalten, fordert die Allianz, um Schwangerschaftsabbrüche einzudämmen.
„Wir brauchen kein neues Familienbild, sondern die konkrete Unterstützung für Ehe und Familie“, teilte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), Hartmut Steeb, mit. Die Ehe sei die lebenslängliche Gemeinschaft zwischen einer Frau und einem Mann, Familie entstehe dann, wenn Kinder dazugehörten. Diese „bewährte schöpfungsgemäße Struktur des Zusammenlebens” gelte es, politisch stärker zu fördern. Die Thesen hat die Allianz bereits 1994 in leicht abweichender Form vorgestellt. (pro)