Alboga plädierte im „Forum am Freitag“, das das ZDF im Internet und im Infokanal ausstrahlt, für die Einrichtung von islamisch-theologischen Lehrstühlen zur Ausbildung von muslimischen Geistlichen an deutschen Hochschulen.
Eine private Schule zur Ausbildung von Imamen, wie die vor kurzem in Berlin-Karlshorst gegründete, lehnte er indes ab. „Die Verantwortung und die berufliche Qualifikation fordern eine Hochschulausbildung, ohne die eine gute Arbeit des Imams nicht vorstellbar ist“, so Alboga, der selbst Imam in einer Moschee in Mannheim ist.
„Auch Frauen ausbilden“
Die islamische Organisation „Ditib“ holt ihre Imame aus der Türkei. Alboga meint, um Imame an deutschen Hochschulen ausbilden zu können, sollte der Islam staatlich als Religionsgemeinschaft anerkannt werden. Die Ditib erwarte von den Hochschulen, Ministerien und Landesregierungen in Deutschland ein Signal. „Wir sind bereit zu kooperieren. Wenn man uns sagen würde: ‚Lasst uns gemeinsam eine Hochschule für islamische Theologie und islamische Pädagogik einrichten, wären wir als Ditib bereit. Wir warten nur auf ein Angebot.“ Dass an einer solchen Hochschule in Deutschland auch Frauen ausgebildet werden könnten, sei für ihn „selbstverständlich“.
Auf die Frage, ob er die Sorge vieler Menschen in Deutschland teile, dass „zu viel Türkei in den Moscheen“ stecke, antwortete Alboga: Die Imame, die aus der Türkei kommen, seien „an den modernsten Universitäten der Türkei ausgebildet“, zudem „aufgeschlossen und aufgeklärt“ und hätten „die modernste Theologie des Islam“ gelernt. Außerdem trennten sie strickt zwischen politischen Angelegenheiten und religiösen. Er sei sich sicher, dass diese türkischen Imame die Integration in Deutschland förderten. Ihre Deutschkenntnisse würden sie stets verbessern.
Das komplette Gespräch ist unter www.forumamfreitag.zdf.de abrufbar. (PRO)