Ein Gericht in Kairo verurteilte den Australier Peter Greste und seinen kanadisch-ägyptischen Kollegen Mohamed Adel Fahmi zu je sieben Jahren Haft. Ihr ägyptischer Kollege Baher Mohamed wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt. Nach Auffassung der Richter hatten die Journalisten die inzwischen verbotene Muslimbruderschaft unterstützt. Greste und seine beiden Kollegen vom Fernsehsender Al Dschasira waren im Dezember 2013 unter dem Vorwurf verhaftet worden, falsche Nachrichten einer terroristischen Organistation zum Schaden der nationalen Interessen sowie der nationalen Sicherheit Ägyptens veröffentlicht zu haben. Zudem wurden die Journalisten beschuldigt, die Aktivitäten der Muslimbrudeschaft mit Geld und Ausrüstung zu unterstützen.
Vor der Festnahme hatten Greste und seine Kollegen über die Proteste gegen den Militärputsch in Kairo berichtet. Das Militär hatte im Juli 2013 den frei gewählten, aber als islamistisch geltenden Präsidenten Mohammed Mursi gestürzt. Mursi war vor dem Amtsantritt Vorsitzender der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei, die von der islamistischen Muslimbruderschaft 2011 gegründet worden war. Seit dem Putsch gegen Mursi geht das Militär gegen seine Anhänger vor. Im Dezember des vergangenen Jahres wurde die Muslimbruderschaft schließlich zur Terrororganisation erklärt und verboten. In Ägypten werden seit einigen Monaten massenhafte Todesurteile gegen Muslimbrüder gefällt.