Abt Nikodemus Schnabel über militante jüdische Siedler: „Hooligans der Religion“

Immer häufiger werden Christen in Jerusalem angegriffen. Auch die Polizei beunruhigt die Entwicklung.
Von Martin Schlorke
Pater Nikodemus

Für Christen wird die Lage in Jerusalem immer prekärer. Neben Beleidigungen und tätlichen Angriffen sind auch christliche Einrichtungen Ziele von Angriffen. Gegenüber der „Welt“ zeigt sich der ranghöchste Vertreter der deutschen Katholiken in Israel, Abt Nikodemus Schnabel, besorgt über die Entwicklungen und die Gewalt gegen Christen. Verantwortlich dafür seien zumeist junge Männer, die zu den militanten jüdischen Siedlern gehören. Diese hätten das Ziel, ganz Jerusalem unter ihre Kontrolle zu bringen. Schnabel nennt die Gewalttäter „Hooligans der Religion“.

Auch ein Bericht aus dem Vorjahr des „Rossing Center for Education and Dialogue“ belegt diese Entwicklung und zeigt eine Zunahme von Gewalt gegen Christen. Deren Programmdirektorin Hana Bendcowsky erklärte dazu, dass dies auf eine zunehmend radikalisierte israelisch-jüdische Gesellschaft und historische Feindseligkeiten zwischen Juden und Christen zurückzuführen sei. Vor 20 Jahren erfolgten laut dem Bericht die Übergriffe überwiegend von ultraorthodoxen Juden. Heute seien vor allem „orthodoxe Nationalisten“ dafür verantwortlich.

Auch die Polizei von Jerusalem zeigte sich zuletzt besorgt über die Zunahme von Gewalttaten gegen Christen und christliche Einrichtungen in der Altstadt. Kürzlich wurden beispielsweise mehrere Personen festgenommen, die eine Kirche bespuckt haben. Dazu erklärte ein Kommandant der Jerusalemer Polizei: „Leider sind wir Zeugen eines verabscheuungswürdigen und inakzeptablen Phänomens von Hassausbrüchen gegenüber Christen in der Altstadt.“

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