Abschied von Egmond Prill

Egmond Prill, langjähriger Mitarbeiter der Christlichen Medieninitiative pro, ist am Sonntagabend verstorben. Er erlag mit 65 Jahren einer Krebserkrankung.
Von PRO
Egmond Prill

Die Christliche Medieninitiative pro nimmt Abschied von ihrem Mitarbeiter Egmond Prill. Nach etwa einjährigem Kampf gegen eine Krebserkrankung starb er am Sonntagabend, 27. März, im Marienkrankenhaus in Kassel. Er war seit 1999 Mitarbeiter der Christlichen Medieninitiative pro.

Als Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Israel-Experte stieß er zu dem Verein, der damals noch „Christlicher Medienverbund KEP (Konferenz Evangelikaler Publizisten)“ hieß. Das Land Israel, dessen Geschichte und biblischen Hintergründe wurden in den 1990er Jahren zu seinem großen Lebensthema: Mehr als 70 Mal leitete Egmond Prill in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen „Schechinger Tours“ Gruppenreisen. Er hielt zahlreiche Vorträge über biblische Prophetie und das aktuelle Geschehen im Heiligen Land. Besonders wichtig waren ihm auch Treffen mit Schülerinnen und Schülern. Zwischenzeitlich übernahm er die Leitung des Arbeitsbereiches Israel.

Mehr als fünf Jahre war Egmond Prill zudem stellvertretender Geschäftsführer, vierzehn Jahre leitete er die Christliche Medienakademie. Dort setzte er sich insbesondere für die journalistische Nachwuchsförderung ein, brachte die digitale Entwicklung der Akademie voran und baute das Netzwerk christlicher Kommunikationsprofis „chriscommunity“ auf.

Egmond Prill Foto: Christoph Irion
Egmond Prill bei einer Israelnetz-Reise in Israel 2013

Zuletzt war er außerdem als Theologischer Referent tätig, organisierte Israel-Kongresse und hielt Predigten und Vorträge im ganzen Land. Während seiner gesamten Zeit bei der Christlichen Medieninitiative pro trat er auch als versierter Autor hintergründiger, kommentierender und geistlicher Texte in Erscheinung.

Herzensthema Deutsche Einheit

Geboren und aufgewachsen ist Egmond Prill im Erzgebirge. Seine Heimat trug er zeitlebens im Herzen. Da ihm in der DDR wegen seines christlichen Bekenntnisses das Abitur verwehrt war, wurde er zunächst Elektromonteur. Anschließend studierte er Theologie an der Predigerschule Paulinum in Berlin sowie von 1984 bis 85 Theologie des Alten Testaments und Jüdische Philosophie in Leipzig.

Zwischen 1986 und 1992 war er Jugendbeauftragter beim Sächsischen Gemeinschaftsverband, bevor er 1992 zum Jugendverband „Entschieden für Christus“ wechselte – dort verantwortete er die Öffentlichkeitsarbeit und baute sie weiter aus. Beim Christival 2002 in Kassel leitete er als Pressesprecher die Öffentlichkeitsarbeit. Über viele Jahre hinweg schrieb er wöchentliche Kurzandachten, die unter anderem in PROkompakt sowie in verschiedenen Zeitungen und Anzeigenblättern erschienen.

Im Zuge der Friedlichen Revolution engagierte sich Egmond Prill in der Bürgerbewegung und setzte sich für Freiheit und Wiedervereinigung ein. Dieses historische Ereignis und die Erinnerung daran waren ein Herzensthema für ihn. „Wir glaubten oft nicht, was wir beteten“, schrieb er 30 Jahre danach im Rückblick. „Gott hatte diesem Land und Volk, diesem schuldbeladenen Deutschland, ein Wunder geschenkt und so der Welt gezeigt, ER ist ein gütiger Gott. Denn der 9. November 1989 ist das Wunder der Geschichte vor dem Hintergrund jenes 9. November 1938.“

Kämpfer für den christlichen Glauben

Egmond Prill war ein Kämpfer für mehr Evangelium in der Öffentlichkeit und für christliche Werte in der Gesellschaft. Er ging seinen Lebensweg mit großem Gottvertrauen und gegen manche Widerstände. Als kritischer Geist und Freund des freien Denkens rieb er sich immer wieder an Konformismus, Bevormundung und einer als einseitig wahrgenommenen Berichterstattung.

Er litt daran, dass die Evangelische Kirche in seinen Augen stärker mit politischen Äußerungen und Stellungnahmen zu gesellschaftlichen Fragen auffiel als mit geistlichen Inhalten und dem Ruf zum Glauben. Im Januar gab Egmond Prill bekannt, aus der Kirche ausgetreten zu sein.

„Egmond Prill hat über viele Jahre in bemerkenswerter Weise dazu beigetragen, den christlichen Glauben in der Öffentlichkeit sicht- und hörbar zu machen. Dafür gebührt ihm unser tiefer Dank“, sagte pro-Geschäftsführer Christoph Irion. „Er hatte die Gabe, sprachlich klar und prägnant auszudrücken, worum es im Glauben an Jesus geht.“

Zudem habe er „auf unvergleichliche und faszinierende Weise die Schönheit Israels und die aktuelle Bedeutung der biblischen Prophetien und Berichte vermitteln“ können. „Egmond Prill war ein Mann mit festem Glauben und tiefen Überzeugungen, der am Ende seines Lebens mit seinem nicht immer einfachen Leben und seinem Herrn im Reinen war“, sagte Irion, der ihn noch eine Woche vor dessen Tod im Krankenhaus besuchte. Egmond Prill hinterlässt seine Ehefrau, mit der er seit 1986 verheiratet war.

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21 Antworten

  1. Ein Vorbild im Glauben und im Leben. Menschlich gesprochen wurde er viel zu früh abberufen. Aber wer kennt schon die Personalpolitik Gottes.

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    1. Gott hat mit diesem schlimmen Tod rein gar nichts zu tun, außer dass er in jeder Phase der Krankheit mit Egmond Prill mitgelitten hat.
      Egmond Prill ist höchst bedauerlicherweise an einer Krebserkrankung gestorben und das ist ein schwerer Verlust. Unser Gott, der Liebe und Leben ist, braucht doch keine scheußliche Krankheit, um seine Kinder in den Himmel zu holen! Das widerspräche völlig Gottes Wesen. Jeder irdische Vater würde ernsthafte Schwierigkeiten bekommen, wenn er sein Kind auf solch grausame Art und Weise behandeln würde, aber Gott, dem perfekt liebenden Vater trauen wir sowas ganz normal zu? Und dann wundern wir uns, wenn Menschen nicht an einen guten Gott glauben können…

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  2. Noch vor einer Woche hatten wir Kontakt. Unglaublich, was Er für und mit Jesus Christus tun durfte. Treue im Glauben bis zum Schluss. Solche Menschen sollen wir uns zum Vorbild nehmen.
    Ich werde ihn vermissen.
    Mein herzliches Beileid der Familie.
    Lutz Barth

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  3. Egmond, den ich persönlich gut kannte, hat den guten Kampf des Glaubens gekämpft und nun vollendet. Er nahm nie ein Blatt vor den Mund und vertrat auch in heiklen gesellschaftlichen Fragen eine klare konservative Position, die sich nicht an der political correctness orientierte. Das Wort Gottes war für ihn der Maßstab, an dem sich alles Denken zu orientieren hat. Seinen Angehörigen Gottes Friede und Kraft!

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  4. Egmond Prill war für mich ein ünermüdlicher Botschafter Gottes mit festen Grundlagen und neuen Ideen, besonders in der journalistischen Nachwuchsförderung Wegbereiter. Mit seinen erzgebirgischen Wurzeln war er uns verbunden. In herzlichem Gedenken karin

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  5. Das Thema Israel hat uns mit Egmond sehr stark verbunden. So durften wir viele Israel-Reisen zusammen
    durchführen. Er war sehr oft ein Redner bei unserem Schechinger-Tours Freundestag. Wir haben Egmond sehr viel zu verdanken. Er war für uns mehr als ein Geschäftspartner er war für uns ein guter Freund und Bruder.
    Nun ist er bei Jesus. Das gibt uns Mut und Hoffnung auch für die Zukunft.
    Shalom Walter und Marianne Schechinger mit Familien

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  6. Egmond war ein unermüdlicher Prediger vor dem Herrn, der es immer auf dem Punkt brachte. Schüler hingen an seinen Lippen, wenn er in seiner lebendigen Art die heilsgeschichtliche Bedeutung Israels erläuterte. Er darf jetzt Ruhe finden bei Jesus, dem er von Herzen diente.

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  7. Über den Umzug von Egmond bin ich sehr traurig berührt. Nicht wegen ihm, er ist zu Hause, doch er wird der Welt fehlen. Auf einer Israelreise durfte ich ihn persönlich kennenlernen und war beeindruckt, nicht nur weil er ein begnadeter Redner war, sondern auch ein besonderer Mensch, der sein großes Wissen in prägnanter Weise, verständlich auf den Punkt brachte. Und er hatte genug Demut seinen Zuhörern auf Augenhöhe zu begegnen. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit ihm bei unserem Schöpfer. Joh.1/1-4
    Werner Jost

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  8. Mich hat die Nachricht über seinen Tod sehr getroffen. Ich habe Egmond als einen klaren Mann Gottes kennen- und schätzengelernt. Bei seinen Vorträgen und Seminaren spürte man die Liebe zu Israel. Diese gut hörbare Stimme für den Glauben an Jesus Christus und sein Volk wird uns fehlen.

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  9. Wir, mein Mann und ich, kennen Egmond aus dicken DDR-Zeiten. Wir waren gemeinsam mit ihm in Israel. Als er in unserer Kleinstadt in der Schule einen Vortrag hielt, saß er hinterher bei uns am Mittagstisch. Es gab Thüringer Bratwurst. Die letzten Jahre freute ich mich auf jeden Samstag. Da kam der ALLGEMEINE ANZEIGER. Auf der 2. Seite stand wöchentlich ein Kommentar von Egmont Prill. Und nun? Wir sind sehr erschüttert, obwohl wir von seiner Krankheit wußten.
    Wir beten für seine Frau und wünschen ihr den Frieden Gottes, der über alles menschliche Denken geht.

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  10. Egmond Prill sowie mein Opa Willy U. ( und später Friedrich Hänssler )waren für mich schon damals in der DDR die größten Vorbilder für ihre tiefe Liebe zu Israel und für meine Arbeit jetzt im Israelladen En-Gedi. Egmond hat uns schon zu DDR Zeiten die Liebe zu Gottes Volk Israel tief ins Herz gelegt. Er war damals Initiator von „Stern und Taube“, lebte vielen einen lebendigen Glauben an Jesus vor und machte uns Mut im Alltag von Kommunismus mit viel Gebet und Mut zum offenen Bekenntnis für Gott in Zeiten des Atheismus unseren Glauben lebendig zu machen. Jetzt ist im himmlischen Jerusalem. Was für ein Vorrecht. Bis wir uns wiedersehen, SHALOM !!

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  11. Lieber Egmund,
    Du bist ganz gewiss daheim angekommen! „In der ewigen Heimat“, wie wir es als kath. Christen (evtl. wie auch andere) ausdrücken.
    Es war immer ein aufbauendes Erlebnis, gemeinsam mit dir anlässlich des jährlichen Todesgedenken der Flucht und Vertreibung Deutscher am Kasseler Hauptfriedhof predigen zu dürfen. Dank sei Gott!

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  12. Egmond war ein guter Freund und langjähriger Glaubensbruder. Unsere räumliche Nähe zur DDR-Zeit, Chemnitz – Weißbach, und zeitweise in gleicher Anstellung unseres Arbeitgebers, Gemeinschaftsverband und EC-Kassel, ergab so manche dankbare und interessante Begegnung. Mit Egmond zu reden, war immer interessant. Er lebte, dachte und redete „auf der Höhe der Zeit“. Er liebte die Gründlichkeit, hat sich selber dabei nie geschont und für sich oft „die Latte sehr hoch gehangen“. Sein Fleiß und sein brennendes Herz für Jesus war mir immer ein Vorbild. In bleibender Erinnerung ist mir eine Begegnung unserer beider Reisegruppen in Israel. Spontan legte er Vortrag und Bibelarbeit zusammen. So war er. Für Heidrun erbitten wir Kraft und Trost von unserem Herrn Jesus. Ein dankbares Shalom, von Stefan.

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  13. Ich durfte im Erzgebirge zwei Israel-Vorträge mit Herrn Prill erleben. Diese haben mich sehr beeindruckt und meine Neugier und Liebe zu Israel erhöht. Seine Andachten haben mich immer sehr ermutigt. Wenn ich bald meine lange erträumte Israel-Reise verwirklichen werde, werde ich an ihn denken. Möge Gott seiner Familie Segen und Trost schenken. Shalom!

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  14. Gottes tiefen Trost und seinen mächtigen Segen in dieser schweren Zeit wünsche ich seiner Ehefrau von ganzem Herzen ♡

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  15. Liebe Frau Prill !
    Sie haben in aller Stille immer die viele Abwesenheit und Dienste Ihres Mannes mitgetragen! Ihnen gebührt ein ganz besonderer Dank! Wir haben mit Egmond einen lieben Bruder und Freund viel zu früh verloren! Ihnen wünschen wir viel Kraft und Segen für die kommende Zeit !
    Ganz liebe Grüsse Rainer und Ingeborg Uhlmann

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  16. Wie traurig war heute, als ich den Nachruf in unserem „Allgemeinen Anzeiger“ las und konnte es anfangs nicht glauben. Ich werde sein „Wort zum Sonntag“ in unserem „Allgemeinen Anzeiger“ schmerzlich vermissen. Dieser Artikel war immer der Mittelpunkt für mich im Anzeiger.
    Ich wünsche den Hinterbliebenen viel Kraft und Gottes Frieden über allem.

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  17. Egmond war mir ein lieber Glaubensbruder und Weggefährte.
    Möge der lebendige Gott in Jesus Christus seine Ehefrau Heidrun und die ganze Familie mit Seinem Trost und Beistand erfüllen.
    ER segne Euch und umhülle Euch mit Seinem Frieden.

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  18. Lieber Egmond, es macht mich so traurig, dass Du gegangen bist. Du wolltest noch so viel schreiben und tun, warst voller Kraft, Zuversicht und Dankbarkeit. Die Zeit hat nicht gereicht.
    Vielen Dank für die schönen Jahre gemeinschaftlicher Arbeit, an der ich gewachsen bin. Ich hätte gern noch mal mit Dir gesprochen.
    Es tut mir leid, dass es nicht dazu kam.
    Du warst so eine Bereicherung, ich werde Dich vermissen.
    Deiner lieben Frau Heidrun wünsche ich die Kraft die sie braucht, um den schmerzhaften Verlust zu überwinden. In freundlicher Dankbarkeit Marion

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