Historisches Tief beim Blick auf Zukunft

Die Deutschen haben die Hoffnung auf die nahe Zukunft verloren. Dass die Mehrheit tief besorgt ist, zeigt eine aktuelle Allensbach-Umfrage.
Von Norbert Schäfer
Sorgen

Nach zwei Jahren Pandemie und der Invasion russischer Streitkräfte in der Ukraine hat der hoffnungsvolle Blick der Deutschen auf die Zukunft einen neuen Tiefstwert erreicht. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Institutes für Demoskopie Allensbach (IfD) im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

Laut der Umfrage sind nur 19 Prozent der Befragten optimistisch gestimmt im Hinblick auf die kommenden zwölf Monate. „Die Bevölkerung steht unter Schock“, schreibt Renate Köcher vom Allensbach-Institut am Donnerstag in der FAZ. „Der Krieg gegen die Ukraine hat zu einem in der Geschichte der Bundesrepublik nie erlebten Zusammenbruch des Zukunftsoptimismus geführt.“

Angst vor Weltkrieg

Schlechter um das Vertrauen in die nahe Zukunft war es zuletzt nur vor mehr als 70 Jahren bestellt. Der bisherige Tiefstwert lag 1950 nach Ausbruch des Koreakriegs bei 27 Prozent. Auch die Ölkrise 1973 (30 Prozent) und die Terroranschläge vom 11. September 2001 (31 Prozent) hatten das Vertrauen in die Zukunft schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Der Krieg in der Ukraine lastet nach Ansicht der Meinungsforscherin schwer. Jeder Dritte fühlt sich der Umfrage zufolge „durch das russische Vorgehen in der Ukraine persönlich stark bedroht“ und hält einen neuen Weltkrieg für ein realistisches Szenario.

„Mehr als akute Kriegsgefahren fürchten die Bürger die wirtschaftlichen Kollateralschäden und besonders Versorgungsengpässe bei den Energielieferungen“, schreibt Köcher, die Geschäftsführerin des IfD.

Regierung im Krisenmodus

63 Prozent der Befragten rechnen in Deutschland mit dem wirtschaftlichen Abschwung. 86 Prozent fürchten, dass es bei der Versorgung mit Energie zu Engpässen kommen kann. Die Mehrheit der Bevölkerung spreche sich mittlerweile für die Verlängerung der Laufzeit der noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke aus.

Nach 100 Tagen traut sich die Mehrheit der Befragten noch kein Urteil über die Arbeit der Koalition zu. Der Grund: Die Regierung sei „vor allem mit Krisenmanagement beschäftigt“. Dass die Regierung aber den Willen zur Erneuerung des Landes mitbringt, davon ist die Mehrheit der Befragten überzeugt.

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3 Antworten

  1. „Nach 100 Tagen traut sich die Mehrheit der Befragten noch kein Urteil über die Arbeit der Koalition zu“

    Ich traue mich dann mal. Meiner Meinung nach haben wir in diesen schweren Zeiten die unfähigste Regierung seit Bestehen der Bundesrepublik. Sie macht mir mehr Angst als Corona und der Ukraine-Krieg zusammen.

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  2. Nun, was die Regierung angeht, da gibt es „Licht und Schatten“. Vor allem die Quotenfrauen der SPD in den Ministerämtern sind bisher echte Ausfälle. Es ist auch ein Unding, da steht diese Regierung in der schlechten Tradition der Vorgängerregierungen, daß Ungediente das Amt des Verteidigungsministers bekleiden. Sachkenntnis kann da nicht vorhanden sein. Nur wer selbst einmal mit mehreren in einer Kaserne das Zimmer teilen mußte, die Truppenverpflegung nicht nur von Tagen der offenen Tür und Ministerbesuchen kennt, wer im Dreck gelegen hat, marschiert hat, die Ausrüstung selbst anwenden mußte, der ist „im Bilde“. Ebenso ist eine Ministerin, die sich angesichts der Hochwasserkatastrophe eher um das Einhalten der Wortschöpfungen der Genderideologie als um die Nöte der Gefährdeten kümmert, ist als Ministerin untragbar. Eher positiv bin ich von der Arbeit von Herrn Harbeck und insbesondere von Frau Baerbock überrascht, letztere hat ja immerhin Völkerrecht studiert und ist nicht völlig unbeschlagen. Sie zeigt auch, daß ihr Amt bisher hervorragend ausführt. Herr Scholz, das war vorher klar ist und bleibt ein „low performer“. Er hat es bisher nicht geschafft, die Menschen zu erreichen, wie seine Vorgängerin, er bringt kein „Wir-Gefühl“ zu den Menschen, welches angetan ist, durchzuhalten, opferbereit und gleichzeitig optimistisch zu sein. Hier zeigt Herr Merz ganz andere Fähigkeiten. Man muß fair sein, daß z.B. die hohe Kraftstoffpreise durch hohe Abgaben das Werk der Vorgängerregierung war, ebenso das Ausstiegsprogramm für Kohle- und Atomkraftwerke ohne Netz und doppelten Boden

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    1. „..insbesondere von Frau Baerbock überrascht, letztere hat ja immerhin Völkerrecht studiert ..“

      Sie hat zwar finanzielle Förderungen für eine Dissertation zum Thema „Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe im Völkerrecht“ erhalten, diese aber nie abgeschlossen. (siehe Wikipedia)

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