Nach 16 Jahren im Amt wurde Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem „Großen Zapfenstreich“ aus dem Dienst verabschiedet. Bei der militärischen Zeremonie kann die zu ehrende Persönlichkeit drei Musikstücke wählen. Die Kanzlerin wünschte sich neben dem Choral „Großer Gott, wir loben dich“ noch „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ und „Du hast den Farbfilm vergessen“.
Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages wählten wenige Tage später Olaf Scholz (SPD) zum neuen deutschen Bundeskanzler. Bei der Abstimmung erhielt er 395 von 707 abgegebenen Stimmen der Abgeordneten und damit die erforderliche sogenannte Kanzlermehrheit. Notwendig waren dafür mindestens 369 Stimmen der insgesamt 736 Parlamentarier. Scholz wurde damit der neunte Bundeskanzler der Bundesrepublik. Bei der Vereidigung verzichtete er auf den Gotteszusatz.
Die CDU befragte erstmals in ihrer Geschichte die Parteimitglieder zum Vorsitz. Die Christdemokraten wünschten sich an der Parteispitze mehrheitlich einen alten Bekannten: Friedrich Merz. Bei einem digitalen Parteitag Mitte Januar soll Merz offiziell neuer Parteichef werden und den glücklosen Kanzlerkandidaten Armin Laschet ablösen. Es gilt als sicher, dass sich die Delegierten an das Votum der Mitglieder halten.
Sorge um Presse- und Religionsfreiheit
Besonders die Corona-Pandemie verschärfte 2021 in Teilen der Welt die Lage der Religionsfreiheit und der Christenverfolgung. Das zeigten die Jahrbücher „Religionsfreiheit 2021“ und „Verfolgung und Diskriminierung von Christen 2021“. Mitherausgeber Thomas Schirrmacher, Präsident der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), sah weltweit eine Verschiebung von Gewalttaten gegen Menschen, die ihre Religion ausüben. Vor wenigen Jahren mussten im Nahen Osten die meisten Menschen wegen ihrer Religion Gewalt erleiden – die neuen „Hotspots“ der Gewalt waren jüngst Westafrika, speziell Nigeria und Mosambik.
Auch der Druck auf Medienschaffende nahm 2021 zu. 428 Männer und 60 Frauen waren weltweit wegen ihres Berufs eingesperrt. Das zeigte der Jahresbericht der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG). Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Anstieg von 20 Prozent. Auf der Negativliste stand China auf Platz eins mit 127 inhaftierten Journalisten, dahinter folgte Myanmar mit 53 und Vietnam mit 43. In Belarus waren 32 und in Saudi-Arabien 31 Medienschaffende im Gefängnis, diese Länder belegten die Ränge vier und fünf.
Eine Antwort
Gott seid Dank, tritt Olaf Scholz nicht ohne Gottes Hilfe an. Er hat nur nicht darum gebeten. Schlechte Überschrift!