Und wieder wird es Weihnachten. Was verbinden Sie mit dieser Aussage? Frustration über ein weiteres Weihnachtsfest in der Pandemie? Genervtsein angesichts immer gleicher Wiederholungen („Alle Jahre wieder“)? Trauer, weil es nie wieder so sein wird, wie es einmal war? Vorfreude auf ein besonderes Ereignis im Jahr?
Fest steht: Weihnachten lässt sich nicht aufhalten. Der Termin steht nun einmal im Kalender, es wird Weihnachten, ob wir wollen oder nicht. Das ist so offensichtlich, dass es eigentlich keiner Erwähnung bedürfte. Dennoch ist es nicht bedeutungslos: Wieder wird es Weihnachten, weil das nicht von Bedingungen und Umständen abhängt – das kalendarische Ereignis genauso wenig wie seine Botschaft. Gott kommt zu den Menschen und in ihre Bedingungen und Umstände hinein. Umstände, von denen uns manche aus den Nachrichten bekannt sind, und viele, von denen man vielleicht nur selbst weiß.
Gott hat sich nicht aufhalten lassen, Mensch zu werden. Weder vom Klima noch vom Wetter, nicht von Besatzern und politischen Entscheidern, nicht von Ungerechtigkeit und Armut, von verschlossenen Türen oder zerbrochenen Herzen. Er ist einfach gekommen. Die unmittelbaren Umstände änderten sich deswegen nicht sofort, weder damals noch heute. Aber Weihnachten kann den Blick auf diese Umstände ändern: Wir sind nicht mehr allein mit ihnen, sondern haben den an der Seite, der sich von ihnen nicht aufhalten lässt. „Christ, der Retter, ist da“, heißt es in der dritten Strophe von „Stille Nacht“. Der Retter kommt von außerhalb aller Umstände und rettet aus der Macht, mit der sie uns bestimmen. Frieden im Herzen, Frieden mit Gott, trotz aller Umstände – das ist sein Weihnachtsgeschenk.
Von: Jonathan Steinert