Das Mixed-Doppel der Japaner im Tischtennis hat die Phalanx der Chinesen durchbrochen. Die junge Mima Ito hat mit Routinier Jun Mizutani die Chinesen besiegt und Gold bei Olympia geholt. In den vergangenen Jahrzehnten hat China mit einer einzigen Ausnahme alle Goldmedaillen gewonnen. „Die Japaner stellen traditionell vor den Wettkämpfen eine Daruma-Puppe auf“, erklärt Markus Neitzel eine japanische Tradition.
Die Puppe, die als Glücksbringer dienen soll, hat nur ein Auge. Immer wenn Sportler an ihr vorbeigehen, solle es die Sportler an ihr Ziel erinnern. Bei einem Sieg sollen sie das zweite Auge ausmalen: „Der im Trost oft zugesprochene Satz: ‚Dabeisein ist alles‘ gilt hier nicht.“
In der Bibel fordert Paulus die Menschen dazu auf, dass alle ihren Lebenslauf so bestreiten sollen, dass sie einen Preis empfangen. Diese Botschaft werde den Sportlern über Zoom täglich ins Athletendorf weitergegeben, sagt er ehemalige Japan-Missionar Neitzel. Dort können sich abends zwischen 20 und 21 Uhr alle Sportler einloggen, um online an einer Andacht teilzunehmen: „Die digitale Variante macht es möglich, dass auch nicht-qualifizierte Sportler teilnehmen können“, sagt Neitzel. In den Andachten gehe es darum, mit und für die weltweite Sportlerfamilie zu beten, Sieger zu feiern und mit den Verlierern zu weinen: „Die japanischen Tischtennisspieler haben gezeigt, dass die Verlierer von heute die nächsten Olympiasieger sein können.“
125 Millionen Japaner haben noch nie von Jesus gehört
Für die Olympischen Spiele hätten die japanischen Gemeinden 20.000 Sportlerbibeln gedruckt: „125 von 126 Millionen Japanern haben noch nie etwas von Jesus Christus gehört.“ Für die Christen vor Ort sei das kein Grund zur Resignation. Sie orientierten sich etwa an der Speisung der Fünftausend, wo Menschen in einer vermeintlich aussichtslosen Situation ein Wunder erlebt haben. Die Sportlerbibeln sollen dabei helfen, die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben zu stillen.
Die Ausgaben des Neuen Testamentes sind um Lebensberichte bekannter Athleten ergänzt, die davon erzählen, wie sie Jesus Christus kennengelernt haben und was er ihnen bedeutet. Ein Beispiel ist die Japanerin Yoriko Okamoto, die im Jahr 2000 die Bronzemedaille im Taekwondo gewonnen hat. Andere geplante Aktivitäten der Gemeinden wie Public Viewing, Straßenfestspiele und Sportveranstaltungen seien der Pandemie zum Opfer gefallen.
„Die Christen vertrauen aber darauf, dass Gottes Wort nicht leer zurückkommt“, erzählt Neitzel. Die in Japan beliebten Manga-Comics würden genutzt, um die biblische Botschaft in Comic-Form zu erzählen. Der „Manga Messiah“ beschreibe das Leben Jesu von der Ankündigung der Geburt bis zur Himmelfahrt: „So wie Paulus den Griechen ein Grieche werden wollte, gehen auch die Bibeln auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort ein, die bisher noch nie etwas vom Evangelium gehört haben.“ Selbst wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein sollte.