Gemeinden sollen trotz Corona Jesus im Fokus haben

Leitungsverantwortliche christlicher Gemeiden und Werke haben sich mit einem Appell unter der Ägide von Michael Kotsch an ihre Glaubensgeschwister gerichtet. Wegen der Debatte über die Corona-Pandemie dürfe das Zeugnis christlicher Gemeinden keinen Schaden nehmen.
Von Norbert Schäfer
„Zeitlich begrenzte Verordnungen zu äußeren Bedingungen und Formen der Gemeindeveranstaltungen wie zum Beispiel Masken, Abstand und Teilnehmerzahlen verstoßen nicht grundsätzlich gegen biblische Gebote“, stellen die Autoren des Aufrufs fest

Weil sich im Herbst die Kontroverse um die Corona-Pandemie nach Einschätzung von Michael Kotsch verschärft hat und „kaum mehr ein sachliches Gespräch“ dazu möglichen gewesen sei, hat der evangelische Theologe und Autor gemeinsam mit einer Reihe von Unterstützern einen Appell veröffentlicht. Darin rufen die Unterzeichner Christen zu Mäßigung und sorgsamem Umgang untereinander in der Debatte um Covid-19 auf – und zur Hinwendung zu Jesus als dem Mittelpunkt des Glaubens und der Gemeinde.

„Die Einheit seiner Nachfolger, die unserem Herrn so wertvoll ist, gerät in Gefahr, die Liebe droht im Streit zu erkalten und das Zeugnis der Gemeinde beginnt zu leiden“, lautet es in dem Papier unter dem Titel „Jesus im Mittelpunkt behalten – trotz Corona“, die am Sonntag veröffentlicht worden ist.

Mit ihrem Schreiben wollen Autoren und Unterzeichner, mehrheitlich Verantwortungsträger mit brüdergemeindlichem, freikirchlichem Hintergrund, nach eigenem Bekunden „geistlichen Schaden von der Gemeinde“ abwenden. Dazu haben die Autoren sieben Leitsätze formuliert. „Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass nur Gott die Regierungen einsetzt und absetzt“, lautet es in dem Papier. Die staatlichen Ordnungen hätten Gültigkeit für Christen und Gemeinden. Verantwortliche in den Gemeinden sollten keine Parteipolitik betreiben.

Masken und Regeln verstoßen nicht gegen biblische Gebote

Die Erklärung hält fest, dass Christen „grundsätzlich loyale Staatsbürger“ zu sein hätten. Widerstand gegen den Staat sei nur bei „unveräußerlichen Glaubensinhalten“ überhaupt angezeigt und Christen müssten dann bereit sein, „die staatlich vorgesehene Strafe“ zu tragen. „Zeitlich begrenzte Verordnungen zu äußeren Bedingungen und Formen der Gemeindeveranstaltungen wie zum Beispiel Masken, Abstand und Teilnehmerzahlen verstoßen nicht grundsätzlich gegen biblische Gebote.“

Die Erklärung mahnt Christen zu Demut und Korrekturbereitschaft. „Christen verfügen in konkreten Sachfragen nicht über mehr Wissen als die dafür zuständigen Fachleute“, stellen die Autoren fest, und weiter: „In jedem Fall muss die Sprache, derer Christen sich in öffentlichen Debatten bedienen, dem Gebot und Vorbild unseres Herrn und seiner Apostel entsprechen.“ Die Erklärung fordert, in der Corona-Zeit „ganz besonders den ängstlichen oder unter stärkerem Risiko leidenden Geschwistern entgegenzukommen sowie denen beizustehen, die in dieser schwierigen Zeit an Leib, Seele und Geist leiden“. Im Mittelpunkt der Gemeinden sollen daher „das Gebet für die Regierung, die Stützung der Schwachen und die Verkündigung der biblischen Hoffnung an alle durch die Krise verunsicherten Menschen“ im Vordergrund stehen.

„Wie auch in der übrigen Gesellschaft, schien es mir, dass die Heftigkeit der Kontroverse im Herbst zunehmend an Fahrt gewann“, erklärte Kotsch auf Anfrage, und weiter: „Eine geistliche Einordnung von Corona und ein positiver Umgang mit den Herausforderungen verschwanden in vielen Gemeinden hinter Kontroversen, die eher aus dem Internet gespeist wurden“.

Verantwortet wird die Denkschrift neben Kotsch von Wilfried Plock, Marco Vedder und Matthias Swart. Im Austausch mit anderen Verantwortlichen aus Gemeinden und Werken erschien den Autoren eigenen Angaben zufolge wichtig, neben allen unterschiedlichen Einschätzungen einige weitgehend unstrittige Aussagen der Bibel als einigendes Band aller Christen in den Vordergrund zu stellen. Bislang haben 51 Verantwortliche aus christlichen Werken und Gemeinden das Schreiben namentlich unterstützt.

In einer gemeinsamen Erklärung vom Freitag hatten Leitungsverantwortliche im Umfeld der Deutschen Evangelischen Allianz einen ähnlichen Aufruf veröffentlicht und sich darin gegen Verschwörungstheorien und unsolidarische Verhaltensweisen ausgesprochen. Beide Schriften sind nach Angaben von Kotsch unabhängig voneinander entstanden.

Von: Norbert Schäfer

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3 Antworten

  1. Die amerikan. Ärztin Dr. Carrie Madej – sie ist eine gläubige Frau – warnt vor der Impfung mit mRNA Botenstoffen. https://www.kla.tv/DrCarrieMadej
    Ex-Virologe der Bill Gates Stiftung Prof. Dr. Geert Vanden Bossche warnt: „Diese Impfung mit mRNA Botenstoffen verwandelt das Virus in ein Monster, anstatt es zu besiegen…“
    Durch Massenimpfungen in einer laufenden Pandemie drohe ein Massensterben, neue Varianten könnten sich in unkontrollierbare Monster verwandeln. Der Menschheit droht der Genozid.

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  2. Natürlich ist jeder Christ verpflichtet, sich an bestehende Gesetze die dem Allgemeinwohl dienen, zu halten. Aber einer systematischen Zerstörung der von Gott gegebenen Schöpfungsordnung kann und darf kein Christ zustimmen. Wir haben unsere Stimme zu erheben, und zur Busse aufzurufen. Es gibt keine Pandemie. Das Coronavirus wird missbraucht, um eine antichristliche Gesellschaft zu errichten. Jeder wiedergeborene Mensch wird durch das Wirken des HG, die Wahrheit offenbart. Es liegt an jedem Christen, glaube ich dieser verdorbenen Welt oder ist GOTTES WORT das Fundament meines Glaubens.F

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  3. Wo sind die heiligen Helden wie Johannes der Täufer, der die Obrigkeit sehr konfrontierte.
    Jesus, der Aussätzige berührte, war strengstens verboten nach den damaligen Hygiene VORSCHRIFTEN!

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