Es sind die grundlegenden Fragen des Glaubens: Wie baue ich eine Verbindung zu Jesus auf? Wie funktioniert es dann, mit Gott zu leben? Und was erwartet mich in einem Leben als Christ? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der mittelhessische Pfarrer Armin Kistenbrügge. Er hat das Buch „#deine geschichte: Lebe deinen Glauben“ geschrieben.
Seine Zielgruppe sind junge Leute, aber das Buch ist auch für „gestandene Christen“ lesenswert. 59 Kapitel(chen) braucht der Theologe, um die Eckpfeiler des Glaubens zu erklären. Seine Sprache ist anschaulich. Er möchte verdeutlichen, dass es gar nicht schwer sein muss, zu glauben. Aufgebaut hat er das Buch im Dreiklang: Glaube, Liebe und Hoffnung, wobei die Glaubensfragen die erste Hälfte des Buches einnehmen.
Jesus hat auch am Kreuz noch Bock auf die Menschen
Fast könnte man meinen, dass Kistenbrügge auch Journalist sei. Er verzichtet so gut es geht auf theologische Fremdwörter, schreibt kurze Sätze, benutzt viele Bilder und erklärt auch komplexe Dinge sehr verständlich. Der Leser soll erfahren, warum Jesus auch am Kreuz noch „Bock auf die Menschen hat“.
Vielleicht ist der Autor von dem Wunsch getrieben, dass möglichst viele Menschen „Mitspieler in Gottes Geschichte“ werden. Nach maximal zwei Doppelseiten bietet der Pfarrer dem Leser Impulse zum Weiterdenken und einen Bibelvers zum Beherzigen an. Der Theologe löst auch vermeintliche Widersprüche auf. Gott in sein Leben einziehen zu lassen, bedeute etwa nicht, weniger Platz in der eigenen Wohnung zu haben.
Es lohnt sich zu lesen, wie Kistenbrügge verdeutlicht, dass Gott Menschen mit ihren Fähigkeiten gebrauchen kann und will, um andere zu erreichen. Viele Glaubenssätze regen auch dazu an, noch einmal neu über eigene – vielleicht festgefahrene – Ansichten nachzudenken.
Es ist realistisch, Gott zu hören
Kistenbrügge vermittelt das Bild eines Gottes, den man offen und ehrlich um alles bitten kann. Auch wenn Gottes Wille und die eigenen Wünsche nicht immer zusammenpassten. Es sei wichtig, Gott im Gebet nicht nur zuzutexten, sondern auch auf seine Antworten zu hören. Wer diese wahrnehme, habe keine Wahnvorstellungen, sondern Gottes Antworten seien durchaus realistisch.
Für den 55-jährigen Pfarrer ergeben sich daraus ganz praktische Konsequenzen. Dem Glauben folgt die Nächstenliebe. In Gottes Liebe einzutauchen, bedeute beim Nächsten aufzutauchen, heißt einer seiner Sätze zum Weiterdenken. Am Ende des Buches stehen die Hoffnungs-Kapitel. Für den Theologen ist es Gottes Versprechen, dass dieser am Ende gewinnt. Auch eine noch so kaputte Welt gebe er nicht verloren. Und für Christen stehe die Aussicht, immer mit Gott zusammen zu sein. Und der Autor des Buches: Der freut sich drauf.
Es gibt bereits viele Ratgeber zum christlichen Glauben. Und doch lohnt es sich, das Buch durchzuarbeiten. Nicht unbedingt am Stück, eher etappenweise. Und dann aus den Kapiteln die Fragen für sich zu durchdenken und die eigenen Schlüsse ziehen. Für den Pfarrer und Autor ist der christliche Glaube ein Abenteuer, das Mut braucht. Der Mut dranzubleiben, lohnt sich: am christlichen Glauben und an diesem Buch.
Um eine ansprechende und jugendgemäße Gestaltung des Buches hat sich der Grafiker Andreas Sonnhüter gekümmert. Er hat bereits für Kistenbrügges erstes Buch „#gottesgeschichte“ das optische Konzept entworfen. Dabei handelt es sich um eine Erzählbibel für Jugendliche, die der zweifache Familienvater 2015 veröffentlicht hat.
Armin Kistenbrügge: „#deine geschichte: Lebe deinen Glauben“, Neukirchener Verlag, 16 Euro, 256 Seiten, ISBN 9783761566848