Zum 1. Oktober dieses Jahres übernimmt Bernhard Felmberg das Amt des Bischofs für die Seelsorge in der Bundeswehr seitens der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Felmberg ist derzeit noch Abteilungsleiter im Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Der 56-jährige Theologe sei vom Rat und der Kirchenkonferenz der EKD einstimmig ernannt worden, teilte die Kirche mit.
Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sagte, Felmberg vertrete „biblisch gegründete Positionen“ und bringe „zudem reiche theologische Leitungserfahrungen mit“. Man habe die Entscheidung für Felmberg getroffen in dem Bewusstsein, dass es auch Brüche in seiner Biografie gegeben habe. Felmberg hatte im Jahr 2013 sein Amt als Bevollmächtigter des Rates der EKD niedergelegt, weil er intime Beziehungen zu kirchlichen Mitarbeiterinnen geführt haben soll. Der Theologe arbeitete vor seiner Zeit im Ministerium als Oberkonsistorialrat in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und war Prälat der Evangelischen Kirche in Berlin und Brüssel.
Felmberg selbst sagte, er verstehe seine neue Aufgabe als Dienst an Soldaten und Soldatinnen und deren Familien. Sein Ziel sei es, die Positionen der evangelischen Friedensethik in die Gesellschaft hineinzutragen. „Wir wollen unseren Teil zum gerechten Frieden beitragen.“
Der 56-Jährige ist der zweite Amtsinhaber, der die Aufgabe vollzeitlich wahrnimmt. Sein Vorgänger war Sigurd Rink. „In den vergangenen Jahren ist deutlich geworden, dass die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr eine klare Leitungsstruktur und eine gute Kooperation mit dem Bundesministerium der Verteidigung braucht. Es gilt, notwendige Klärungen herbeizuführen und Zuständigkeiten einvernehmlich zu definieren“, sagte Bedford-Strohm dazu.
Im Jahr 1957 schlossen die EKD und die Bundesrepublik Deutschland einen Militärseelsorgevertrag, auf dessen Grundlage das Amt ausgeführt wird. Die Seelsorge wird zum Beispiel als Teil der kirchlichen Arbeit gesehen und unter Aufsicht der Kirche ausgeübt. Der Staat sorgt für den organisatorischen Aufbau der Arbeit und trägt die Kosten.
Von: Swanhild Zacharias