Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) hat zu einer konzertierten Gebetsaktionen wegen der COVID-19-Pandemie aufgerufen. Gebet sei „das Erste und Wichtigste“ heißt es in einem Schreiben der DEA an die örtlichen Evangelischen Allianzen, Werke und Verbände. Jeden Abend soll bei der Aktion „Deutschland betet – in 2020 täglich um 20.20 Uhr!“ gleichzeitig um 20.20 Uhr für die Eindämmung des Virus, für erkrankte Menschen, Verantwortungsträger und medizinisches Personal gebetet werden.
„Unser Land hat sich in wenigen Tagen verändert. Wie immer man dazu stehen mag: Die ‚Coronakrise‘ und die damit verbunden behördlichen Anweisungen und Empfehlungen sind in Windeseile dabei, das private und öffentliche Leben in weiten Teilen umzugestalten“, teilte DEA-Generalsekretär Reinhardt Schink am Dienstag in einem Schreiben mit. „Wer hätte noch vor Wochen vermutet, dass dies jemals so geschehen könnte!?“, schreibt Schink. Die aktuelle Situation löse Fragen, Verunsicherung und Ängste aus. „Der Glaube an Jesus Christus bildet – gerade in Krisen – ein Fundament, um mit Gelassenheit, Verantwortungsbewusstsein und ohne Furcht zu reagieren“, erklärte Schink, und weiter: „Unser Leben, unsere Zukunft und unser Land sind in seiner Hand!“
Gebet am Telefon – zu zweit, zu dritt oder per Skype
Weil Gebetsversammlungen angesichts der behördlichen Anweisungen und Empfehlungen nicht mehr möglich sind, sollten Christen das „persönliche Gebet ‚im Kämmerlein‘“ (Matthäus 6,6) suchen oder am Telefon oder über das Internet mit mehreren Teilnehmern beten. Dabei sollen auch lokale Gebetsanliegen aus den Städten und Kommunen berücksichtigt werden.
Ein wichtiges Anliegen sei zudem, dass „Christen als Hoffnungsträger und Ermutiger“ auffielen, erklärte Ekkehart Vetter, Erster Vorsitzender der EAD. Zudem sei es wichtig, im Gebet auch nicht die vielen anderen Brandherde und notvollen Situationen auf der Erde aus dem Blick zu verlieren, denn „so viele Menschen brauchen die Hilfe, den Trost und den Frieden Gottes“, erklärte Vetter.
Schink bezeichnete in der DEA-Mitteilung den Gebetsaufruf zugleich als einen Aufruf zum Glauben. „Über allem glauben wir an den Gott, der als Schöpfer Himmels und der Erde alle Macht in Seinen Händen hält. Darum wenden wir uns voller Vertrauen an ihn. Deshalb können wir Hoffnungsträger in dieser Welt sein und Menschen ermutigen.“
Zeichen ökumenischer Verbundenheit
Pfarrer Christoph Wichmann von der katholischen St. Pankratius Gemeinde in Oberhausen-Osterfeld hat seine Gemeinde aufgefordert „Hoffnungszeichen“ gegen das Coronavirus zu setzen fordert und „auf Gottes gute Wegbegleitung zu vertrauen.
Einmal am Tag sollen die Gemeindemitglieder „ganz bewusst in Solidarität beten“ und dabei um 19 Uhr eine brennende Kerze sichtbar auf die Fensterbank stellen. „Dann beten wir als Christinnen und Christen gemeinsam in ökumenischer Verbundenheit das Vater Unser“, schreibt Wichmann auf der Homepage der Gemeinde und weiter: „So bleiben wir in dieser schwierigen Zeit Lichtzeugen und eine solidarische Gebetsgemeinschaft.
Von: Norbert Schäfer