Die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Rundfunk (aer) setzt sich für den Erhalt der Evangelischen Journalistenschule ein. In einem offenen Brief appellieren deren Mitglieder an den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Einrichtung nicht zu schließen. Aus Sicht der Unterzeichner sei es „mehr als fahrlässig und überaus kurzsichtig, die EJS als wichtige Nabelschnur hinein in die Welt der angehenden Medien- und Meinungsmacher unwiederbringlich zu kappen“, heißt es in dem Brief.
Die Journalistenschule habe sich zu „einem anerkannten Ausbildungsgaranten von Qualitätsjournalismus, im Sinne der evangelischen Publizistik entwickelt“. Die Unterzeichner nähmen die Entwicklung deswegen mit „großer Sorge und Bedauern“ zur Kenntnis. Die Journalistenschule habe damit einen wertvollen Nährboden für evangelisch geprägte, christliche Ethik im Journalismus geschaffen.
„Unersetzbarer und effektiver Dienst“
Die Evangelische Journalistenschule leiste mit einem vergleichsweise kleinen Jahresetat von 500.000 Euro einen „unersetzbaren und effektiven Dienst“ auch in die säkulare Publizistik hinein. Ihre Absolventinnen und Absolventen trügen die christliche Ethik und ebenso die Kenntnis kirchlicher Themen und kirchlichen Engagements an die Newsdesks der Redaktionen: „Somit erreichen sie eine Öffentlichkeit, die immer kirchenferner wird, wie unsere kircheneigenen Prognosen zeigen.“
Die Autoren schließen ihren offenen Brief mit der Aufforderung: „Wir sind überzeugt, dass die Evangelische Journalistenschule dazu einen wichtigen Beitrag leistet und bitten alle Mitglieder des Rates, die EJS genau in diesem Sinne zu erhalten und alle Optionen dafür zu prüfen.“
Für den Vorstand der aer haben Andreas Odrich (ERF Medien), Andreas Fauth (Evangelisches Medienhaus Frankfurt) und Tobias Glawion (Evangelisches Medienhaus Stuttgart) den Brief unterschrieben. Sie stehen stellvertretend für die Mitgliedsredaktionen der aer: den Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen, die Privatfunkredaktion des Evangelischen Medienhauses Leipzig, den medio-Radioredaktionen Frankfurt am Main und Kassel im Medienhaus der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck, das Evangelische Rundfunkreferat Nordrhein-Westfalen sowie den Evangelischen Rundfunkdienst Baden.
Von: Hannah Strupp/Johannes Blöcher-Weil