Bob Marley wurde am 6 Februar 1945 als Robert Nesta Marley auf der Karibikinsel Jamaika geboren. Er zählt zu den erfolgreichsten Musikern aller Zeiten, vor allem bekannt für die Musikrichtig des Reggae. Zu seinen bekanntesten Liedern gehören „No Woman No Cry“, „I Shot The Sheriff“, „Could You Be Loved“ und „One Love“.
Marley wurde zwar katholisch erzogen, wandte sich aber 1966 der Religion der Rastafari zu. Später wurde er zu deren wichtigster Botschafter. Die Rastafari glauben, dass der ehemalige Regent Äthiopiens und letzte Kaiser von Abessinien, Haile Selassie (1892-1975) der wiedergekehrte Messias ist.
Für Marley war sein spiritueller Lebensstil eng verbunden mit dem Konsum von Cannabis. Er propagierte den Konsum von Cannabis als „Sakrament“ und als Hilfsmittel für Meditation. Entsprechend trat er für dessen Legalisierung ein. Marijuana werde bereits in der Bibel erwähnt, so Marley, etwa in Psalm 104,14. Dort heißt es: „Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, dass du Brot aus der Erde hervorbringst.“
Mitglied der „Zwölf Stämme Israels“
In den 70er Jahren wart Marley in der Religionsgemeinschaft „Die Zwölf Stämme Israels“ aktiv. Die Bewegung wurde 1968 auf Jamaika von einem Mann namens Vernon Carrington gegründet, der sich für die Wiedergeburt des Stammvaters Gad aus dem Altem Testament hielt. Die Bewegung hatte Ähnlichkeiten mit dem Christentum, die Anhänger der „Zwölf Stämme“ wurden teilweise „Christliche Rastas“ genannt, weil sie an Jesus Christus als ihren Erlöser glaubten. Unter den Mitgliedern war es üblich, Dreadlocks zu tragen und jeden Tag in der Bibel zu lesen. Marley zählte sich zu den „Zwölf Stämmen“ zugehörig.
Kurz vor seinem Tod ließ sich Marley nach der Tradition der orthodoxen äthiopischen Kirche taufen. Er starb am 11. Mai 1981 im Alter von 36 Jahren nach einem Krebsleiden. Er bekam ein Staatsbegräbnis auf Jamaica, die Zeremonie enthielt sowohl Elemente der äthiopischen Orthodoxie, als auch der Rastafari. Marley wurde gemeinsam mit seiner Gitarre beerdigt. Der Musiker hatte mehrere Kinder von unterschiedlichen Frauen, es wird angenommen, dass er elf Kinder zeugte.
Auf die Frage, was es bedeute, ein Rastafari zu sein, antwortete Marley in einem Interview: „Sei ruhig, und wisse, dass seine Majestät, der Eroberer Haile Selassie von Äthiopien, der Allmächtige ist. Das sagt die Bibel, und die Zeitung aus Babylon besagt das, und auch ich und die Kinder sagen das.“
Anlässlich des 75. Geburtstag seines Vaters sprach ein Reporter des Tagesspiegel mit dem Musiker Ziggy Marley, der das zweite Kind von Bob und seiner Frau Rita ist. Er war zwölf Jahre alt, als sein berühmter Vater starb. Auf die Frage, ob es Druck auf ihn ausübe, Bob Marley zum Vater zu haben, sagte der Musiker: „Ich bin nun mal Bob Marleys Sohn und das ist großartig. Aber ich bin ja auch ein Sohn Gottes. Und das ist etwas noch viel Größeres, als der Sohn von Bob Marley zu sein. Denn wer ist größer als Gott? Stellen Sie sich mal den Druck vor, was es bedeutet, ein Sohn Gottes zu sein?“ Sein Vater habe eine bestimmte Philosophie gelebt: „Die Lehre von Jesus Christus. Ein biblisches Leben in Bescheidenheit.“
Von: Jörn Schumacher