Bisher gibt es kaum glaubensbasierte Filme in Gebärdensprache. Das wollen zwei Organisationen nun ändern: Die Missionsgesellschaft „Deaf Missions“ und das „Jesus Film Project“ sammeln Geld für einen Jesus-Film in Gebärdensprache. Benötigt werden mindestens 4,8 Millionen Dollar, bislang sind davon eine Million Dollar zusammengekommen.
Wie das amerikanische Magazin Mission Network News (MNN) berichtet, soll der Film vom Leben Jesu handeln, und alle Darsteller kommunizieren nur in Gebärdensprache. Weltweit gibt es rund 70 Millionen gehörgeschädigte Menschen. Zwischen den Gebärdensprachen der Länder gibt es gewisse Unterschiede; im Film soll vornehmlich die amerikanische Version (ASL) benutzt werden.
Spenden und Gebete erwünscht
Chad Entinger von „Deaf Missions“ sagte gegenüber MNN über die Gebärdensprache: „Es ist die Herzenssprache, sie gehört unmittelbar zur Identität eines Menschen. Für jemanden, der etwas in Gebärdensprache sieht, geht es direkt ins Herz, und er fühlt sofort: ‚Meine Güte, sie kommunizieren direkt mit mir! Das ist meine Sprache!’“ Die Autorin des MNN-Artikels kommentiert: „Viele taubstumme Menschen denken, das Evangelium von Jesus sei nichts für sie, denn es gibt so wenig Quellen für sie, abgesehen vom Lesen der Bibel. Predigten sind für ein hörendes Publikum.“
Mit-Initiator Entinger erklärte: „Wir glauben daran, dass Gott mit einem solchen Film in Gebärdensprache gehörlose Menschen erreichen kann.“ Neben Spenden seien auch Gebete höchst erwünscht, sagte Entinger. Das Film-Projekt werde voraussichtlich vier Jahre benötigen. Entinger ist selbst seit einer Hirnhautentzündung im Baby-Alter gehörlos.
Bereits jetzt ist ein zehnminütiger Clip zu sehen, der einen Eindruck vermitteln soll, wie der Film am Ende aussehen soll. Darin ist die Szene zu sehen, in der Jesus eine ertappte Ehebrecherin beurteilen soll. Der Ausschnitt hat zwar eine Audiospur, in der die Geräusche zu hören sind, aber niemand der Darsteller spricht hörbar.
Von: Jörn Schumacher