Das „Unwort des Jahres“ könnte 2019 mit Klimapolitik zu tun haben. „Das spiegelt die politische Debatte wider“, sagte die Jurysprecherin Nina Janich am Samstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Zwar seien bisher wenige verwertbare Vorschläge eingegangen. Von den 232 eingereichten Worten hätten nur 26 den Kriterien der Jury entsprochen, darunter Begriffe wie „Brexit“. Solche Worte würden Menschen aber lediglich nerven.
Stattdessen will die Aktion Worte kritisieren, die gegen die Menschenwürde oder Prinzipien der Demokratie verstoßen, die gesellschaftliche Gruppen diskriminieren oder die „euphemistisch, verschleiernd oder gar irreführend sind.“ Dabei spiele es keine Rolle, wie oft ein Begriff vorgeschlagen worden sei.
Bisher hätten viele Vorschläge mit Migration zu tun gehabt, zum Beispiel „Asyltourismus“ oder „Flüchtlingsdeal“. Doch nun rücke die Klimadiskussion zunehmend in den Fokus, so Janich. Viele davon hätten mit Glauben zu tun: „CO2-Jünger“, „CO2-Glaube“, „Klimakirche“ oder „Tesla-Jünger“ seien unter den Vorschlägen.
Bisherige „Unworte des Jahres“ waren zum Beispiel:
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2018: „Anti-Abschiebe-Industrie“
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2017: „alternative Fakten“
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2016: „Volksverräter“
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2015: „Gutmensch“
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2014: „Lügenpresse“
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2013: „Sozialtourismus“
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2012: „Opfer-Abo“
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2011: „Döner-Morde“
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2010: „alternativlos“
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2009: „betriebsratsverseucht“
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2008: „notleidende Banken“
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2007: „Herdprämie“
Das neue Unwort des Jahres wird am 14. Januar 2020 verkündet. Vorschläge können noch bis zum 31. Dezember 2019 eingereicht werden.
Von: Nicolai Franz