Zum siebten christlichen Gesundheitskongress Ende Januar nächsten Jahres in Kassel werden über 600 Teilnehmer erwartet. Sie diskutieren im Kongress Palais das Thema: „Du bist es wert – Menschen. Würde. Achten“. Die Veranstalter des Fachkongresses wollen Christen in Gesundheitsberufen ermutigen: „Sie sollen Impulse erhalten, wie sie ihren Glauben angemessen in den beruflichen Alltag einbringen können“, teilte Frank Fornaçon, Vorstand Christlicher Gesundheitskongress, mit.
Festgelegt hat das Thema der Vorstand des Christlichen Gesundheitskongresses in Abstimmung mit dem Fachbeirat. Referenten sind 2020 der Präsident der Diakonie Deutschland Ulrich Lilie, die Professorin für Pastoraltheologie und Diakonische Theologie Doris Nauer sowie weitere 60 Fachleute aus dem Gesundheitswesen und den Kirchen.
Mensch verliert seine Würde auch nicht durch Krankheit oder Behinderung
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift ChrisCare begründet Fornaçon die Auswahl des Themas: „Der kranke und behinderte Mensch ist besonders verletzlich. Seine Würde wird leicht verletzt. Dabei ist die Achtung der Würde des Menschen ein unmittelbarer Ausfluss des christlichen Bekenntnisses, dass Gott den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat.“ Diese Würde verliere er auch nicht in der Krankheit oder durch Behinderung. Die Achtung der Würde des Patienten sei daher ein wichtiger Aspekt medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Handelns.
Für Christen sei es eine Entlastung und Chance als Christen „unseren Patienten die höchste Form von Würde zuzusprechen, die möglich ist – von Gott geliebt zu sein“. Der Kongress solle dazu ermutigen, die Menschenwürde in das berufliche Handeln einzubeziehen. Er werde außerdem die Würde des Mitarbeiters im Gesundheitswesens in den Blick nehmen.
In einem Grußwort zum Kongress schreibt der Friedensnobelpreisträger 2018, Denis Mukwege: „Sie setzen mit dem Kongress ein starkes Zeichen für die unveräußerliche Würde jedes Menschen. Wir brauchen Ihre Solidarität im Kampf für mehr Gerechtigkeit in unserer Welt.“ Mukweges Arbeit für misshandelte Frauen in der Demokratischen Republik Kongo wird in Kassel vorgestellt.
Kongress, der alle Berufsgruppen verbindet
So wie den Frauen dort umfassend, medizinisch, psychologisch, rechtlich und seelsorgerlich geholfen werde, wolle auch der Christliche Gesundheitskongress dazu beitragen, Menschen ganzheitlich zu begleiten. Darüber hinaus soll es thematisch um den würdevollen, wertschätzenden Umgang mit allen Mitarbeitenden im Gesundheitswesen gehen.
Die Kongresse stehen alljährlich unter dem Oberbegriff Heilen und Begleiten in Gesundheitswesen und Gemeinde. Der Christliche Gesundheitskongress ist der einzige Kongress im deutschsprachigen Raum, der Berufsgruppen aus Gesundheitswesen und Mitarbeitende aus Kirchengemeinden aus allen christlichen Konfessionen verbindet. Das Programm gibt es unter www.christlicher-gesundheitskongress.de.
Von: Johannes Blöcher-Weil