Für Klimaschutz, gegen Hass: Kirchen rufen zur Wahl auf

In nicht einmal zwei Wochen wählt Brandenburg und die Kirchen des Landes haben deshalb nun zum Urnengang aufgerufen. Den Bürgern empfehlen sie, Parteien zu wählen, die sich gesellschaftlicher Spaltung, Hass und Hetze entgegenstellen. Das Schreiben richtet sich offenbar auch gegen die AfD.
Von Anna Lutz
Markus Dröge hat in der Vergangenheit immer wieder scharfe Kritik an der AfD geübt

Ganz ohne Parteinamen zu nennen, haben das Erzbistum Berlin und die Evangelische Kirche in Berlin und Brandenburg (EKBO) am Donnerstag einen Aufruf zur Wahl an die Bürger gegeben. Wähler sollten prüfen, „wie die Parteien die Verantwortung für den nötigen Klimaschutz, für nachhaltigere Lebensmodelle, für gute Lebensbedingungen im ländlichen Raum, für ein respektvolles und faires Miteinander und für den sozialen Ausgleich wahrnehmen wollen“, heißt es in einer Mitteilung an die Medien. Am kommenden Sonntag soll sie auch in den Gottesdiensten vor Ort verlesen werden.

Der katholische Erzbischof Heiner Koch und sein evangelischer Kollege Bischof Markus Dröge fordern weiter: „Stärken Sie mit Ihrer Stimme diejenigen Parteien, die für die weitere Ausgestaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Brandenburg eintreten, die Grundrechte unserer Verfassung stärken und die einer Spaltung unserer Gesellschaft durch Hass, rassistische Hetze und Ressentiments entgegentreten.“

Abgrenzung gegen die AfD

Die Mitteilung kann als Positionierung gegen die AfD verstanden werden. In einer früheren Stellungnahme stufte die EKBO Aussagen einzelner AfD-Politiker etwa als „menschenfeindlich“ ein und grenzte sich gegen das Parteiprogramm ab. Dröge kritisierte in der Vergangenheit wiederholt eine auf Provokation ausgerichtete Kommunikationsstrategie der Partei. Ein christliches Menschenbild finde sich in deren Programm nicht und die Führung grenze sich nicht ausreichend vom rechts-nationalen Flügel um den Thüringer Fraktionschef Björn Höcke ab.

In Brandenburg wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Aktuellen Prognosen zufolge liegt die AfD mit 22 Prozent der Stimmen gleichauf mit der SPD und könnte sogar stärkste Partei werden. Es folgen die CDU mit 18 Prozent, die Linke mit 15 Prozent und die Grünen mit 12 Prozent.

Von: Anna Lutz

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen