Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen Facebook versucht, mehr über das Verhalten seiner Nutzer herauszufinden. Wie das Technik-Blog TechCrunch berichtete, hatte das soziale Netzwerk mit einer Smartphone-App namens „Facebook Research“ Daten über das gesamte Onlineverhalten seiner Nutzer gespeichert. Die Nutzer der App bekamen dafür bis zu 20 Dollar pro Monat. Unter den Kunden waren offenbar auch Teenager zwischen von 13 und 18 Jahren.
Die App wurde nur in den USA und in Indien angeboten. Sie konnte unter anderem auf Chat-Verläufe, verschickte Fotos und Videos, Adressen besuchter Webseiten und auf die Daten der Ortungsanwendungen zugreifen. Facebook argumentierte, die Teilnehmer würden darüber aufgeklärt, dass ihre Daten gesammelt und verschickt wurden. Bei Minderjährigen sei die Zustimmung der Eltern erforderlich gewesen. Dennoch erntete Facebook für die App Kritik, daraufhin nahm der Konzern die App wieder aus dem Angebot.
Nun beschreitet Facebook den Weg erneut. Eine neue App namens „Study“ soll ebenfalls mehr über die Nutzung der Smartphones herausfinden. Das Unternehmen begründet die Analyse auf seiner Webseite damit, dass dadurch die Software immer mehr verbessert und an den Nutzer angepasst werden könne.
Höhe der Entlohnung noch nicht bekannt
Facebook teilte mit, dass sich die Teilnehmer bewusst seien, dass ihre Daten weitergegeben und analysiert werden. Zudem könne sich jeder Nutzer jederzeit wieder abmelden. Facebook werde Fotos, Videos, Nachrichten oder Passwörter nicht auswerten.
Es gehe vielmehr um die Apps, die der Nutzer auf seinem Smartphone installiert hat, und darum, wie oft er sie nutzt. Außerdem werde ausgewertet, welches Handy genutzt werde und in welchem Land sein Benutzer lebt. Wie hoch die Vergütung für Teilnehmer ist, wurde noch nicht bekanntgegeben.
Bislang gibt es die App nur im Google Play Store, noch nicht jedoch für Apple-Produkte. Bis jetzt können nur Nutzer aus Indien und den USA an der Datensammelaktion teilnehmen. Facebook teilte allerdings mit, dass die App in Zukunft auch in anderen Ländern zum Einsatz kommen soll. Außerdem müssen alle Teilnehmer über 18 Jahre alt sein.
Von: Jörn Schumacher