Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will weiterhin mit der YouTuberin Jana Highholder zusammenarbeiten. Wie der Evangelische Pressedienst am Montag berichtete, soll der Kanal „Jana“ bis mindestens Ende dieses Jahres weiterlaufen. Ab dem kommenden Jahr wollen die Verantwortlichen das Angebot inhaltlich und personell ausweiten. Das ist das Ergebnis einer Ratssitzung der Kirche. Highholder selbst war am Dienstag nicht für einen Kommentar zu erreichen. Ob sie selbst die Zusammenarbeit fortsetzen will, ist nicht bekannt.
Streit um konservative Haltung
Zuletzt hatte es öffentliche Kritik an dem YouTube-Kanal der Kirche mit 13.000 Abonnenten gegeben. Der Hintergrund: Anfang März diskutierte Highholder in einem Video mit Pfarrerin Hanna Jacobs über die Rolle der Frau. Highholder erklärte, dass sie sich gerne einem Mann unterstellen würde, der sie nach biblischer Aufforderung so liebe wie Christus die Gemeinde. Sie wünsche sich einen Partner, der gemeinsame Entscheidungen innerhalb der Ehe nach außen vertrete und sie „näher hin zum Kreuz“ führe. „Ein Mann ist für mich das Oberhaupt der Familie“, sagte sie weiter. Jacobs und andere Kritiker warfen ihr daraufhin vor, sie vertrete ein antiquiertes Frauenbild. Ihre konservative Haltung passe nicht zur Evangelischen Kirche. Highholder selbst hat einen freikirchlichen Hintergrund.
Gegenüber pro verteidigte Highholder sich. Es sei ihr nicht darum gegangen, eine allgemeingültige Maxime aufzustellen. Sie habe von ihren eigenen Erfahrungen berichtet und das Gespräch als Chance verstanden, gegenseitige Blickwinkel besser zu verstehen. „Ich mache mit meinem Kanal ja auch keine Werbung für die Evangelische Kirche, sondern ich zeige, wie ich meinen Glauben lebe“, sagte sie. Enttäuscht zeigte Highholder sich damals von der Kirche, die sich zur Kritik nicht positioniert hatte. „Das finde ich ebenfalls nicht sehr wertschätzend im Miteinander“, sagte die YouTuberin und Studentin. Sie wünsche sich Unterstützung bei ihrer Arbeit.
Von: Anna Lutz